Auf zwei Rädern Richtung Himmel
Während sich die Mehrheit mit dem Auto durch Tunnel quält und Wanderer in verzweifeltem Schweiss die Gipfel erklimmen, eröffnet sich dem Velofahrer die wahre Pracht der Berge.

Als drängten sie unter die Erde. So sah ich sie, als ich vor ein paar Tagen mit meinem Fahrrad aus dem Meiental herabschoss und in Wassen auf die alte Gotthardstrasse einbog. Träg standen sie in der Sonne, die Autos auf der Autobahn, und zählten die Zentimeter bis zum Tunnelportal. Und als ich die Kolonne noch eine Weile entlangfuhr, versuchte ich die Menschen in diesen Autos zu verstehen. Es gelang nicht. Das sind die gleichen Menschen, dachte ich, die nie im Leben eine Wohnung ohne Balkon mieten würden. Die sich in dunklen Kinosälen sammeln, um Naturfilme mit Wildheuern und Napfkindern zu sehen. Hier nun krochen sie durch die Berge, um möglichst wenig davon zu sehen. Die alte Passstrasse neben der verstopften Autobahn war auch an diesem Tag fast ohne Verkehr. Ich verstand es nicht, aber ich wusste es zu schätzen. Flott rollte ich das Reusstal hinab.