Aufstand in Ägypten: Mehr Todesopfer als befürchtet
Ein Ausschuss der ägyptischen Regierung ermittelte die Anzahl der Menschen, die bei den Massenprotesten im Januar ums Leben kamen. Demnach starben 846 Menschen.

Bei den knapp dreiwöchigen Unruhen in Ägypten kamen einem neuen Bericht zufolge mehr als doppelt so viele Menschen ums Leben, wie bisher angenommen. Mindestens 846 Ägypter seien bei den Protesten Anfang des Jahres getötet worden, heisst es in einem Bericht eines von der ägyptischen Regierung beauftragten Richterausschusses. Zuvor waren Schätzungen der Behörden von 365 Todesopfern ausgegangen.
Polizisten hätten Demonstranten bei den Massenprotesten gegen die Regierung von Expräsident Hosni Mubarak mit scharfer Munition in den Kopf und in die Brust geschossen, so der Bericht weiter. Hunderte Ägypter hätten zudem wegen der Gewalt das Augenlicht verloren.
Mubarak für die Toten verantworlich
Der für den Bericht verantwortliche Ausschuss machte Mubarak, der infolge der massiven Proteste am 11. Februar zurücktrat, für die Tötungen der Demonstranten verantwortlich. Sein Innenminister Habib el Adli habe schliesslich die Anordnung erteilt, das Feuer auf die Demonstranten zu eröffnen.
Für die Untersuchung stützte sich der Richterausschuss auf Aussagen von Beamten und Augenzeugen, sowie Videomaterial und Aufnahmen von Personen, die während der Proteste vor Ort waren.
dapd/kpn
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