Aus dem TV bekannte Muslimin beginnt Lehre bei Stadt Bern
Am Montag hat eine sich sonst ganz verschleiernde Muslimin ihre Lehre bei der Stadt Bern begonnen. Für ihre Arbeit muss sie nun Konzessionen machen.

Die Szene war telegen und verfehlte ihre Wirkung nicht: Die 19-jährige Muslimin aus Köniz trat Ende April an der Seite des Generalsekretärs des Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZRS) von Kopf bis Fuss schwarz verschleiert in der «Arena» des Schweizer Fernsehens auf.
Am Montag beginnt die Partnerin des IZRS-Generalsekretärs Naim Cherni ihre Lehre auf der Stadtberner Tiefbaudirektion. Deren Vorsteherin, Gemeinderätin Regula Rytz (GB), sagte gestern gegenüber der Zeitung «Sonntag»: «Unsere Lehrmeisterin hat mit der jungen Frau diskutiert. Bei der Arbeit wird sie ein Kopftuch tragen, sonst aber normal gekleidet sein.» Auf Nachfrage ergänzt Rytz: «Wahrscheinlich ist sie gar nicht die einzige Kopftuchträgerin in der Verwaltung. Ich bin mir aber nicht ganz sicher.»
Keinen Kundenkontakt
Der Gemeinderat wolle nun prüfen, ob eine generelle Regelung der Frage sinnvoll sei. «Eigentlich finden wir die kantonale Weisung für die Schule angepasst. Sie schlägt pragmatisch vor, dass jeder konkrete Fall einzeln beurteilt wird.» Für Rytz ist es kein Problem, wenn einzelne Schülerinnen ein Kopftuch tragen. Ein Kopftuchverbot, wie es der Kanton St.Gallen angestossen hat und wie es politisch von verschiedener Seite momentan gefordert wird, würde sie nicht begrüssen.
Die neue Lehrtochter wird gemäss Rytz zu Beginn ihrer dreijährigen Ausbildung zur Kauffrau keinen Kundenkontakt haben und später auch nur «punktuell».
BZ/cab
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