Der Präsident als «lukrative Quelle» der NSA
Nach Brasilien ist auch die mexikanische Regierung in Rage wegen der Machenschaften des US-Geheimdienstes NSA. Der aktuelle Staatspräsident wie auch sein Vorgänger wurden angezapft.

Mexiko fordert von den USA Aufklärung über einen Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel», wonach der US-Geheimdienst NSA das Land weit umfassender überwacht als bislang bekannt. Das Vorgehen der NSA sei «unakzeptabel und illegal».
«Die mexikanische Regierung wiederholt ihre kategorische Verurteilung der Verletzung der Vertraulichkeit der Kommunikation mexikanischer Institutionen und Staatsbürger», erklärte das Aussenministerium in Mexiko-Stadt. Die Regierung werde von den US-Behörden Antworten «so schnell wie möglich» fordern.
E-Mail des Präsidenten gehackt
Der «Spiegel» berichtet in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, bereits im Jahr 2010 sei es einer NSA-Spezialabteilung gelungen, in das E-Mail-Konto des damaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón einzudringen.
Die NSA bezeichnete das Büro des Staatschefs demnach als «eine lukrative Quelle». Neben dem Präsidentennetzwerk verschaffte sich die NSA dem Bericht zufolge Zugang zu den E-Mails diverser ranghoher Funktionäre der Sicherheitsbehörde Mexikos, die für die Bekämpfung des Drogenhandels und der illegalen Migration zuständig ist.
Im September hatte der brasilianische Fernsehsender TV Globo unter Berufung auf Snowden-Dokumente berichtet, dass die NSA bereits während seiner Wahlkampfphase auch Mexikos heutigen Präsidenten Enrique Peña Nieto und sein Umfeld überwacht habe. Dabei ging es insbesondere um die Besetzung der Kabinettsposten. Auch die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff wurde demnach überwacht. Beide Staatschefs äusserten scharfe Kritik an den Massnahmen, Rousseff sagte aus Protest einen Besuch in Washington ab.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch