Die geschrumpfte Stadt
Fünf Jahre nach der Hurrikan-Katastrophe kehrt in New Orleans die Lebensfreude nur langsam zurück. Die Spuren von «Katrina» sind immer noch sichtbar - die Einwohnerzahl einzelner Viertel ist auf einen Viertel geschrumpft.
Fünf Jahre nach dem Hurrikan «Katrina» hat US-Präsident Barack Obama in New Orleans den Menschen für ihren Einsatz im Kampf gegen die Katastrophe gedankt und weitere Hilfen zugesichert. Seine Regierung werde an der Seite der Menschen stehen, bis die Arbeit abgeschlossen sei, sagte Obama in einer Rede an der Xavier-Universität. Er kritisierte die Reaktion seines Vorgänger George W. Bush auf den Hurrikan.
Obama bezeichnete den Wirbelsturm und seine Folgen als «von Menschenhand geschaffene Katastrophe, ein schändliches Versagen der Regierung, die zahllose Männer, Frauen und Kinder sich selbst überliess». New Orleans sei danach zu einem Symbol der Ausdauer und der Gemeinschaft geworden. Der Sturm kostete damals entlang der Golfküste 1800 Menschen das Leben. 80 Prozent von New Orleans wurden überflutet.
Obama verspricht Schutz
In seiner Rede verwies Obama auch auf die Erfolge nach der Katastrophe: verstärkte Deiche, weniger Familien in Notunterkünften, Verbesserungen in den Schulen und eine Zunahme kleiner Unternehmen, die New Orleans zu einer der am schnellsten wachsenden Städte in den USA machen. Er räumte ein, dass noch viel zu tun sei. Noch immer seien nicht alle Häuser wieder aufgebaut, sagte er. Zu viele Schüler würden noch immer in Containern unterrichtet, es gebe zu viele Arbeitslose und zu viele Einwohner der Stadt hätten noch nicht zurückkehren können.
Der Präsident ging auch auf die nächste Katastrophe in der Region ein: die Ölpest im Golf von Mexiko. Obama versicherte, er werde auch bei diesem Thema an der Seite der Region stehen, bis die Säuberungsarbeiten abgeschlossen und die Umweltschäden beseitigt seien, bis «die Region wieder auf die Füsse kommt».
Gedanken an Opfer in der gesamten Region
Im Süden der Vereinigten Staaten gedachten am Sonntag Tausende Menschen der Opfer von «Katrina». In New Orleans, aber auch in vielen anderen Städten in den Staaten Mississippi und Louisiana wurde in Gedenkveranstaltungen an die 1800 Todesopfer erinnert.
Hunderte Trauernde trugen «Katrina» symbolisch zu Grabe. An einem Gedenkgottesdienst in Chalmette im US-Staat Louisiana legten sie Briefe mit Abschiedsbotschaften in einen Sarg, der dann mit den Zeugnissen der Trauer und des Zorns beerdigt wurde. «Geh weg von uns!», beschwor ein Zettel in roter Kinderschrift.
Langsamer Wiederaufbau
Der Wirbelsturm «Katrina» hatte am 29. August 2005 die Stadt New Orleans, das südliche Louisiana und die Golfküste von Mississippi unter Wasser gesetzt und verwüstet. In New Orleans dauerte es einen Monat, bis die Wassermassen abgepumpt waren und der Wiederaufbau beginnen konnte. Besonders betroffen war der Ortsteil Lower 9th Ward, wo bisher nur ein Viertel der 5400 Häuser, die dort standen, wieder aufgebaut wurde.
New Orleans hat heute etwa 355'000 Einwohner. Die Altstadt mit ihrer französisch und spanisch beeinflussten Architektur zieht wieder Hunderttausende Touristen an. Doch für viele Bürger sind die Folgen bis heute nicht überwunden: Lower Ninth Ward ist fünf Jahre nach dem Sturm erst wieder zu 25 Prozent bewohnt.
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