Die Fliegen und die Tiger erlegen
Eine so lang andauernde und intensive Kampagne gegen Korruption hat es seit Jahrzehnten nicht gegeben in China. Mit Recht und Gesetz hat das nichts zu tun.

Xi Jinping trat 2012 an, die Kommunistische Partei nicht nur zu führen, sondern, wie er es empfand, sie zu retten aus höchster Bedrängnis. Er schwor damals seine Verbündeten auf einen schier aussichtslosen Kampf ein: den Kampf gegen die Korruption im Land und in der Partei. Die Korruption war explodiert in den Jahren zuvor, sie kostete die Partei beim Volk Ansehen wie kaum ein zweites Übel. Xi Jinping selbst gilt als bescheiden, fast asketisch, man erzählt sich über ihn, er sei angewidert von all der Geldgier und dem hemmungslosen Diebstahl am Volksvermögen um ihn herum.