«Die Murdoch-Medien pushen das IS-Thema bis hin zur Hysterie»
Eine Geiselnahme im Zentrum von Sydney hielt Australien in Atem. Möglich ist ein radikalislamischer Hintergrund. Über die Gefahren für Australien äussert sich Korrespondent Urs Wälterlin.
Wegen der Bedrohung durch Jihadisten hat Australiens Regierung im September die Terrorwarnstufe von «mittel» auf «hoch» angepasst. Eine Aktion wie die Geiselnahme in Sydney musste früher oder später passieren. Das ist insofern nicht überraschend, als es in Australien sehr viele frustrierte Muslime gibt. Häufig sind das junge Menschen. Die meisten dieser Muslime sind in Australien geboren und sind nicht weniger australisch als andere Bürger des Landes. Dennoch werden sie immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Und das führt zu einer Radikalisierung, obwohl diese Muslime mit wenigen Ausnahmen nichts mit dem Islamischen Staat (IS) zu tun haben. Dabei spielen die Medien eine fragwürdige Rolle, insbesondere die konservativen Zeitungen und TV-Sender von Medienmogul Rupert Murdoch. Sie stellen die Muslime unter Generalverdacht. Die Medien pushen das Terror- und IS-Thema bis hin zur Hysterie.