Nordkorea droht dem Süden mit Krieg
In einer grossen TV-Ansprache findet Politiker Kim Kim Nam klare Worte für die anhaltende Beschallung Südkoreas und bezeichnet Nordkoreas Gegner als «neidisch».
Nordkorea verschärft als Reaktion auf die anhaltenden Propagandadurchsagen Südkoreas die Rhetorik. Die Beschallung sowie Gespräche zwischen Washington und Seoul über eine mögliche Entsendung hochmoderner atomwaffenfähiger Kampfjets in den Süden hätten die koreanische Halbinsel «an den Rand des Krieges» gebracht, warnte der Sekretär der kommunistischen Arbeiterpartei, Kim Kim Nam, vor einer grossen Menschenmenge auf dem Kim-Il-Sung-Platz in Pyongyang. Das Staatsfernsehen übertrug die Rede vom 8. Januar 2016. Nordkoreas Gegner seien nur «neidisch» auf den erfolgreichen Wasserstoffbombentest des Landes, fügte Kim hinzu.
Allerdings wird die Darstellung über eine Zündung einer H-Bombe international stark in Zweifel gezogen. Denn das Nukleararsenal Nordkoreas gilt als begrenzt, die am Mittwoch registrierte Detonation soll zudem für eine solche Bombe nicht stark genug gewesen sein.
Beschallung mit verbotener Musik
Seoul reagierte auf den mutmasslichen vierten Atomtest Pyongyangs dennoch und nahm am Freitagmorgen die Propaganda-Lautsprecher an der Grenze zum Norden in Betrieb. Ausser Botschaften, die die angebliche Unfehlbarkeit der Herrscherfamilie Kim infrage stellen, spielte der Süden koreanische Popmusik ab, sogenannten K-Pop. Diese Musik ist im Norden offiziell verboten, aber nach Aussagen von Überläufern in der Bevölkerung beliebt.
Als Südkorea im Sommer zuletzt im Sommer seine Propagandalautsprecher einsetzte, kam es zu Artilleriefeuer, der Norden drohte mit Krieg. Erst nach langen Verhandlungen einigten sich die beiden Länder auf eine Deeskalation. Um auf nordkoreanische Provokationen schnell reagieren zu können, versetzte Seoul seine Frontsoldaten in der Nähe der elf Standorte von Lautsprechern laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap in höchste Alarmbereitschaft. Zudem habe Südkorea Raketen, Artillerie und andere Waffensysteme unweit der Grenze stationiert.
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