Nationale Behörden lassen die Menschen im Stich
Wegen der Atomgefahr vernachlässigt Japans Regierung Erdbeben- und Tsunamiopfer.

Neun Tage nach dem Tsunami wurden am Sonntagabend nahe der zerstörten Fischerstadt Ishinomaki der 16-jährige Jin und seine 80-jährige Grossmutter Sumi Abe aus den Trümmern ihres Hauses gerettet. Die Grossmutter war unter dem Eisschrank eingeklemmt, der Junge dämmerte, in Decken gehüllt, auf dem Dach, der Bewusstlosigkeit nahe. In den ersten Tagen hatte er Handyverbindung mit seiner Mutter, aber es sei niemand gekommen. Dann ging sein Handy nicht mehr. Die Grossmutter war ansprechbar, sie erzählte, die beiden hätten sich von Joghurt aus dem Kühlschrank ernährt. Der Junge leidet an schwerer Unterkühlung, seine Körpertemperatur betrug noch 28 Grad. Sie wurden mit einem Helikopter ins überfüllte Krankenhaus von Ishinomaki gebracht.