24 Quadratmeter für den Rest des Lebens
Der norwegische Massenmörder Anders Breivik wird mindestens die nächsten 21 Jahre im Hochsicherheitsgefängnis Ila bei Oslo verbringen.
Die Osloer Richter haben entschieden: Anders Behring Breivik, der Massenmörder von Utöya, muss für 21 Jahre ins Gefängnis. Dies ist die maximale in Norwegen mögliche Haftstrafe. Anschliessend soll er so lange verwahrt werden, wie er für die Öffentlichkeit eine Gefahr darstellt – also wahrscheinlich für immer.
Seine Haftstrafe absitzen wird Breivik im Hochsicherheitstrakt der Strafanstalt Ila bei Oslo. Dort hat er bereits die Zeit seit den Anschlägen von Oslo und Utöya im Juli 2011 verbracht. Am 22. August gab die Haftanstalt erstmals Details über die Haftbedingungen bekannt, unter denen Breivik derzeit lebt und die sich in nächster Zeit auch nicht ändern werden. Sie entsprechen der höchsten Sicherheitsstufe Norwegens.
Schlafen, schreiben, trainieren
Breivik hat Zugang zu drei Zellen von je acht Quadratmetern: einer Schlaf-, einer Arbeits- und einer Trainingszelle mit einigen Fitnessgeräten. Dafür wird er in absoluter Isolation gehalten. Kontakt zu Mithäftlingen oder die Teilnahme an Aktivitäten, welche den Insassen normalerweise offenstehen, sind ihm untersagt. In einem kleinen Bereich des Innenhofs kann Breivik sich an der frischen Luft aufhalten.
Der Computer in Breiviks Arbeitszelle ist am Pult festgeschraubt und verfügt über keinen Internetanschluss, damit der Häftling nicht mit der Aussenwelt kommunizieren kann. «Es ist bloss eine bessere Schreibmaschine», erklärt die Mediensprecherin des Gefängnisses, Ellen Bjercke. Die norwegische Zeitung «Verdens Gang» will jedoch wissen, dass auf dem Rechner eine Offline-Version von Wikipedia installiert ist. Breivik hat eigenen Angaben zufolge vor, in Gefangenschaft Bücher zu schreiben. Es ist jedoch noch nicht klar, ob er den Computer wird behalten dürfen, wie Bjercke sagt. Wie alle Gefangenen hat Breivik das Recht, Briefe zu schreiben und fernzusehen.
Zu gegebener Zeit könnte Breivik der Kontakt mit anderen Häftlingen der gleichen Abteilung erlaubt werden, ebenso wie die Teilnahme an gefängnisinternen Kursen oder Arbeitsmöglichkeiten. «Isolation ist Folter», sagt Pressesprecherin Bjercke. «Es geht darum, menschenwürdige Haftbedingungen zu schaffen.»
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