Berlusconi weht der Nordwind ins Gesicht
Die Hochburg des italienischen Premiers wackelt. Noch nie hat er in Mailand so schlecht abgeschnitten wie im ersten Umgang der Kommunalwahlen. Das Ergebnis hat nationale Bedeutung.

«Danke Mailand. Jetzt können wir die Wende wirklich herbeiführen.» Mit dieser Botschaft hat Giuliano Pisapia den Kampf um die Stichwahl in Mailand eröffnet. In der Nacht auf gestern hatte der Bürgermeisterkandidat der Linken seine sämtlichen Werbeplakate mit diesem Slogan überkleben lassen. «Der Wind aus dem Norden hat gedreht», doppelte Pier Luigi Bersani, der Chef des oppositionellen Partito Democratico (PD) nach. Tatsächlich lässt das Mailänder Ergebnis aufhorchen: Pisapia hat 48 Prozent der Wählenden hinter sich vereint und die amtierende Bürgermeisterin Letizia Moratti um über sechs Prozentpunkte distanziert.