Coles letzter Wunsch wird nicht erfüllt
Der Brite Bob Cole reiste im August in die Schweiz, um zu sterben – weil Sterbehilfe in Grossbritannien nicht erlaubt ist. Das bleibt so, hat das britische Parlament nun beschlossen.

Im August reiste der Brite Bob Cole nach Pfäffikon, um von der Sterbehilfeorganisation Dignitas in den Tod begleitet zu werden. Zuvor hatte er das auf der Titelseite der englischen Tageszeitung «Sun» angekündigt (Redaktion Tamedia berichtete). Cole wollte mit der Aktion eine Diskussion über die Legalisierung der Sterbehilfe in Grossbritannien auslösen. Denn die Legalisierung sei sein letzter Wunsch, sagte er.
Nun hat das britische Parlament nach langer und emotionaler Debatte gegen ein Gesetz zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gestimmt. Das Gesetz hätte es unter sehr streng festgelegten Umständen tödlich kranken Erwachsenen erlaubt, medizinische Hilfe für einen Suizid in Anspruch zu nehmen.
Das tödliche Gift hätten die Patienten selbst einnehmen müssen. Es war das erste Mal seit 1997, dass über das Thema im Londoner Unterhaus abgestimmt wurde. Mit 330 Nein- zu 118 Ja-Stimmen fiel das Votum deutlich aus. Die Abstimmung erfolgte nicht fraktionsgebunden.
«Lächerlich abgehoben»
Das Ergebnis zeige, wie «lächerlich abgehoben» die Abgeordneten von der Öffentlichkeit seien, sagte die Vorsitzende der Organisation «Dignity in Dying» (Würde im Sterben), Sarah Wootton. Das Leiden gehe weiter, solange sie sich den Wünschen der Sterbenden gegenüber blind stellten.
Gegner der aktiven Sterbehilfe hatten in dem Gesetzentwurf einen drohenden Dammbruch gesehen. Premierminister David Cameron hat deutlich gemacht, dass er den Entwurf ablehnt. In der Schweiz ist aktive Sterbehilfe verboten.
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