Der doppelte Gerry
Sinn Fein, vormals die politische Abteilung der IRA, ist aus den irischen Wahlen als ernst zu nehmende Kraft hervorgegangen.

Es gibt nicht viele politische Parteien, die das Kunststück fertigbringen, gleichzeitig in Regierung und Opposition zu sein. Für Sinn Fein, die Partei der irischen Republikaner, ist das kein Widerspruch. Die vom ehemaligen Belfaster IRA-Kommandanten und späteren Friedensstifter Gerry Adams geführte Partei sitzt im nordirischen Stormont schon seit ein paar Jahren mit vier Ministern im Kabinett. Im Dail, dem Parlament der Republik Irland in Dublin, hat sich dieselbe Partei just zur massgeblichen Oppositionsstimme im nicht bürgerlichen Lager aufgeschwungen – vorausgesetzt, dass Labour diese Woche einen Regierungspakt mit der konservativen Partei Fine Gael eingeht.