Der Gejagte schweigt
Seit Dominique Strauss-Kahn in seiner Heimat gelandet ist, wird er rund um die Uhr von Paparazzi gejagt. Ganz Frankreich spekuliert, wie und wann sich der ehemalige IWF-Chef zur New Yorker Sex-Affäre äussern wird.
Der Medienauflauf war enorm, als Dominique Strauss-Kahn und seine Frau Anne Sinclair gestern früh um 7.05 in Paris landeten. Sie hätten zwar einen Hinterausgang benutzen können, doch das Ehepaar zog es vor, sich den Kameras aus aller Welt zu stellen – lächelnd und gut gelaunt. Denn schliesslich kehrte der monatelang in den USA festgehaltene ehemalige IWF-Chef nicht als Verlierer, sondern als Sieger zurück. Vom Flughafen Charles de Gaulle aus wurde das Ehepaar von einer Polizeieskorte zu seinem Haus an der Place des Vosges im 4. Arrondissement in Paris begleitet. Dicht gefolgt von einer Karawane Paparazzi, die von ihren Motorrädern aus ins Innere des Autos blitzten. Vor dem Haus erwartete bereits eine weitere Gruppe von Journalisten und Fotografen den zurückgekehrten Ex-Politiker. Französische Fernsehsender berichteten live über die Ankunft Strauss-Kahns, als ob es sich um ein Staatsereignis handle – oder die Rückkehr eines Helden. Strauss-Kahn winkte lächelnd in die Kameras, zeigte sich sichtlich erfreut über die ihm geschenkte mediale Aufmerksamkeit. Auf ein Statement warteten die Medienvertreter allerdings vergebens.