Die Stunde des Schönen
Spaniens Sozialisten bekommen heute einen neuen Chef. Pedro Sánchez alias «el Guapo» steht für einen plötzlichen Frischeschub in der spanischen Politik. Und zwar überall, Monarchie inklusive.

Manche Umwälzung kommt ohne Donnerrollen, wie aus dem Nichts, nur mit einem gewinnenden Lächeln. Als Pedro Sánchez vor einigen Monaten beschloss, an der Primärwahl um die Leitung des Partido Socialista Obrero Español (PSOE), der Sozialistischen Partei Spaniens, teilzunehmen, fragten selbst Genossen: «Ach ja, Pedro?» Niemand hatte ihm diese Ambition zugetraut. Seine Töchter, erzählt er nun gerne, hätten sich gewundert, ihren Vater am Fernsehen zu sehen. Chancen räumte man ihm keine ein, nicht einmal er sich selber. Dafür war der Abgeordnete und Wirtschaftsprofessor aus Madrid dem grossen Publikum zu wenig bekannt.