Frankreichs Präsidentenmacher
François Bayrou hat bei den französischen Präsidentschaftswahlen keine Chance. Dennoch könnte der Zentrumspolitiker für den Wahlausgang eine entscheidende Rolle spielen – und mit einem hohen Amt belohnt werden.
Mit einem «Brief an das französische Volk», der sechs Millionen Haushalten zugestellt wird, versucht Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, im Wahlkampf zu punkten. Dies hat Sarkozy auch nötig, denn gemäss Meinungsumfragen wird er den entscheidenden Wahlgang am 6. Mai gegen den sozialistischen Herausforderer François Hollande verlieren. «Es wird sehr schwierig für Sarkozy. Aber noch ist nichts entschieden», sagte Frank Baasner, Direktor des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg, kürzlich in einem Interview mit Redaktion Tamedia. Wichtig werde sein, wie sich der Kandidat der Mitte, François Bayrou, nach dem ersten Wahlgang äussern werde. «Sollte er seinen Wählern empfehlen, im zweiten Wahlgang Sarkozy zu wählen, könnte es noch eng werden.»