Griechenland hat noch mehr Schulden als angenommen
Die Statistikbehörde in Athen hat wenig Erfreuliches zu berichten: Das Defizit ist noch höher als bisher kommuniziert. Auch für Irland und Spanien sieht es düster aus.

Das griechische Defizit 2011 ist höher ausgefallen als erwartet. Wie die Statistikbehörde Elstat heute in Athen unter Verweis auf vorläufige Zahlen mitteilte, lag die Neuverschuldung bei 9,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) und die Gesamtverschuldung bei 170,6 Prozent des BIP. Im April war Elstat für das vergangene Jahr noch von 9,1 Prozent und 165,3 Prozent ausgegangen.
Die internationalen Vorgaben für das vom Bankrott bedrohte Land sehen vor, dass Griechenland bis zum Jahr 2020 wieder einen Gesamtschuldenstand von 120 Prozent erreicht. Die Regierung in Athen will im November weitere Kürzungsmassnahmen durchs Parlament bringen, um die Forderungen der Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) zu erfüllen.
Athen muss Sparpaket vorlegen
Athen soll ein Sparpaket im Umfang von 13,5 Milliarden Euro vorlegen, damit die Troika die dritte Kredittranche über 31 Milliarden Euro aus dem insgesamt 130 Milliarden Euro schweren Hilfspaket freigibt. Der Bericht der Troika über den Stand der Umsetzung der Spar- und Reformvorgaben in Griechenland steht noch aus.
Auch in Spanien ist die Lage düsterer als bisher angenommen: Dort lag das staatliche Defizit vergangenes Jahr bei 100,4 Milliarden Euro oder 9,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP), wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte. In einer ersten Berechnung im April waren die Statistiker noch von 91,3 Milliarden Euro neuen Schulden und von einer Defizitquote von 8,5 Prozent ausgegangen.
Auch Irland mit höherem Defizit
Auch für Irland errechnete Eurostat um 0,3 Prozentpunkte höhere Defizitquoten. Das Verhältnis von Staatsdefizit zu BIP lag danach in Irland vergangenes Jahr bei 13,4 Prozent, in Griechenland bei 9,4 Prozent.
Eurostat hatte Irland zunächst ein Staatsdefizit von 20,5 Milliarden Euro attestiert, errechnet nun aber einen höheren Fehlbetrag von 21,2 Milliarden Euro. Für Griechenland korrigierten die Statistiker das BIP des Jahres 2011 um 6,5 Milliarden auf 208,5 Milliarden nach unten. Auch das verschlechterte das Verhältnis der Staatsschulden zur Wirtschaftsleistung.
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