«Ich Ministerin? Ein Entscheid, der Italien verändert»
Mit Cécile Kyenge gehört erstmals eine Person schwarzer Hautfarbe einer italienischen Regierung an. Die neue Integrationsministerin hat klare Ideen – und wird bereits von der Lega Nord angefeindet.

Das nennt man eine steile Karriere in kürzester Zeit: Nur zwei Monate nach ihrer erstmaligen Wahl ins italienische Abgeordnetenhaus ist Cécile Kyenge am Wochenende vom neuen Premier Enrico Letta in die neue Regierung in Rom berufen worden. «Was? Ich Ministerin?» Die 49-jährige Parlamentarierin der Demokratischen Partei (PD) zeigte sich gemäss Medienberichten in einem ersten Kommentar sehr überrascht – um dann die Bedeutung ihrer Nominierung selbstbewusst zu betonen. «Das ist ein Entscheid, der Italien verändern wird», sagte Kyenge, die aus der Demokratischen Republik Kongo stammt und seit 30 Jahren in Italien lebt. Dass Kyenge dem Letta-Kabinett angehört, werten Beobachter als Signal für Reformen in der Integrationspolitik.