Renzis laute Wette
Italiens Premier Matteo Renzi legt sich mit Brüssel und Berlin an, erhebt die Stimme gegen die angebliche Fernsteuerung seines Landes. Dahinter steckt viel Taktik.

Laute, erstaunlich gehässige Töne fliegen hin und her zwischen Rom und Brüssel, zwischen Italiens Premier und dem Präsidenten der Europäischen Kommission, zwischen Matteo Renzi und Jean-Claude Juncker also. Seit Tagen schon. Es sind Tiraden ohne diplomatische Zurückhaltung, wie in einem unkontrollierten Crescendo. Die italienische Presse ringt noch um die passende Beschreibung und schwankt zwischen «Zoff», «Konflikt» und «Kleinkrieg». Die Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» titelte dieser Tage: «Der grosse Frost». Es war wieder nicht das Wetter gemeint.