Russland zieht Hilfstransporter aus der Ukraine ab
Nur einen Tag nach ihrer heftig kritisierten Einfahrt in die Ukraine haben die russischen Hilfstransporter das Land wieder verlassen. Haben sie wirklich so schnell tonnenweise Hilfsgüter in Luhansk abgeliefert?
Russland hat die Lastwagen seines umstrittenen Hilfskonvois aus der Ukraine zurückgeholt. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP zählte 225 Transporter auf der russischen Seite der Grenze. In Kiew traf Bundeskanzlerin Angela Merkel den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Zuvor hatte Merkel gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama den Rückzug der russischen Hilfstransporter gefordert.
Russland hatte den Konvoi mit 260 Lastern nach tagelangem Hin und Her gestern ohne Genehmigung der Kiewer Regierung auf ukrainisches Gebiet fahren lassen und damit auch international Empörung ausgelöst. Merkel hatte mit Obama telefoniert, beide hatten die Verletzung der Souveränität der Ukraine kritisiert.
Auf den Lastwagen befanden sich nach russischen Angaben Nahrung, Wasser, Generatoren und Schlafsäcke. Die ukrainischen Behörden hatten hingegen eine Aktion zur militärischen Unterstützung der Separatisten im Osten des Landes unterstellt und den Konvoi tagelang aufgehalten.
40 Lastwagen waren leer
Ob und wie tonnenweise Transportgüter in nur einem Tag im Kampfgebiet entladen wurden, blieb offen. AP-Reporter an der Grenze beobachteten aber, dass etwa 40 der zurückkehrenden Lastwagen leer waren. Die russische Staatsagentur Ria Nowosti zitierte Angaben des russischen Zolls, wonach die Lastwagen in sechs Gruppen abgefertigt würden.
Unabhängig von dem Wirrwarr um den Hilfstransport meldete die Nato, sie habe immer mehr Hinweise, dass in der Ukraine russische Soldaten aktiv seien und dort Artillerieangriffe ausführten. Dies ginge über die bisher vermuteten russischen Aktivitäten in der Ukraine hinaus. Moskau bestreitet eine Beteiligung an den Kämpfen.
Russlands Vorgehen beschäftigte gestern Abend auch den UN-Sicherheitsrat, der auf Betreiben Litauens zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkam. Einigkeit sei nicht erzielt worden, sagte der britische UN-Botschafter Mark Lyall Grant danach. Mehrere Staaten hätten Russland wegen des Konvois vorgeworfen, «illegal und eigenmächtig» gehandelt zu haben. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin wies dies zurück.
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