«Sie ist schon sehr merkwürdig»
Der RAF-Kenner und frühere «Spiegel»-Chefredaktor Stefan Aust sagt, dass die angeklagte Verena Becker beim Attentat auf Siegfried Buback im Jahr 1977 nicht dabei gewesen sei. Und er hat eine Vermutung, wer die tödlichen Schüsse auf den Generalbundesanwalt abgab.
33 Jahre nach dem Attentat auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback steht die frühere RAF-Terroristin Verena Becker wegen Mittäterschaft in Stuttgart vor Gericht. Macht diese Anklage überhaupt Sinn? Aus rechtsstaatlicher Sicht ist es notwendig, diesen Prozess zu führen. Frühere RAF-Leute, die immer noch schweigen, müssen sich ihren Taten stellen. Dies gilt auch für Verena Becker, die man schon vor 33 Jahren hätte anklagen müssen. Für eine Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes hätte es gereicht. Als Becker 1977 festgenommen wurde, fand man bei ihr die Waffe, die beim Buback-Mord verwendet worden war. Sie gehörte ohne Zweifel der RAF an. Ausserdem wurden DNA-Spuren von Becker auf dem Bekennerschreiben der RAF gefunden. Damals waren alle überrascht, dass Becker nicht angeklagt wurde wegen des Attentats auf Siegfried Buback.