Syrischer Aussenminister droht mit Abreise
In Genf verhandeln die Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg – allerdings vorerst getrennt. Die syrische Regierungsdelegation ist unzufrieden.
Die Delegation der syrischen Regierung hat mit einem Abbruch der Friedensverhandlungen in Genf gedroht. Sollte es bis Samstag nicht zu «ernsthaften Gesprächen» kommen, werde er abreisen, sagte Aussenminister Walid al-Muallim nach einem Bericht des syrischen Staatsfernsehens.
Zuvor war der UNO-Sonderbeauftragte Lakhdar Brahimi mit seinem Vorhaben gescheitert, die Unterhändler der syrischen Konfliktparteien zu einem gemeinsamen Termin bei den Genfer Friedensgesprächen zu bewegen. «Das Treffen wird in zwei getrennten Räumen stattfinden, und Brahimi wird mit jeder Seite einzeln sprechen», sagte ein Mitglied der syrischen Regierungsdelegation der Nachrichtenagentur AFP. Ein westlicher Regierungsvertreter ergänzte, Brahimi werde zuerst mit der Regierungsdelegation aus Damaskus und dann mit Vertretern der Opposition zusammenkomen.
Brahimi hatte am Donnerstag mit den Unterhändlern der syrischen Regierung und der Rebellen vorbereitende Gespräche geführt. Der Auftakt der Friedensgespräche zum Syrien-Konflikt am Mittwoch in Montreux war von heftigen Attacken zwischen Staatsführung und Opposition geprägt. An der Eröffnung der Konferenz am Genfer See nahmen die Aussenminister von fast 40 Staaten und Regionalorganisationen teil. Der Iran, ein wichtiger Unterstützer Assads, war nach diplomatischen Verwicklungen um seine Teilnahme nicht dabei.
130'000 Tote
In dem seit Frühjahr 2011 anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien wurden schätzungsweise mehr als 130'000 Menschen getötet. Mehrere Millionen Menschen wurden aus ihren Wohnorten vertrieben. Seit einigen Wochen liefern sich auch rivalisierende Rebellengruppen heftige Gefechte, bei denen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit dem 3. Januar fast 1400 Kämpfer getötet wurden.
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