Tremonti plant Heimatschutz für italienische Firmen
Die französische Lactalis hat 30 Prozent an Parmalat erworben. Nun will Rom Italiens Firmen per Gesetz vor Übernahmen schützen.

Das Schreckgespenst in Italien hat einen neuen Namen: Frankreich. Nicht nur schauen die italienischen Politiker mit einer Mischung aus Neid und Skepsis auf den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, der die internationale Staatengemeinschaft in einen Krieg gegen Ghadhafi geführt hat. Sie müssen auch noch zuschauen, wie sich französische Konzerne italienische Firmen unter den Nagel reissen. Die Staatsbahnen SNCF sind mit 20 Prozent an der privaten Bahngesellschaft NTV beteiligt, die ab diesem Herbst aufs italienische Hochgeschwindigkeitsnetz drängt. Anfang März hat der Luxusgüterkonzern LVMH den italienischen Schmuck- und Uhrenproduzenten Bulgari übernommen. Und gestern schliesslich gab der Milchgigant Lactalis bekannt, dass er knapp 30 Prozent am italienischen Konkurrenten Parmalat kontrolliere.