Vatikan-Sprecher von Missbrauchsopfern ausgepfiffen
Missbrauchsopfer aus der ganzen Welt reisten nach Rom, um gegen die katholische Kirche zu protestieren. Vergeblich wollte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi die Demonstranten beruhigen.

Missbrauchsopfer aus mehr als einem Dutzend Ländern haben sich am Sonntag in Rom versammelt und ihrem Unmut gegenüber der katholischen Kirche Luft verschafft.
Als Vatikan-Sprecher Federico Lombardi den Demonstranten vor der unweit des Vatikan gelegenen Engelsburg entgegentrat, wurde er mit einem Pfeifkonzert und «Schämen Sie sich»-Rufen begrüsst, wie italienische Medien berichteten. Lombardi sagte AFP, er habe dort die Organisatoren der Demonstration treffen wollen. Da diese aber nicht dort gewesen seien, habe er sich wieder entfernt. «Das war nicht der Moment, um sich dort aufzuhalten», sagte Lombardi.
Ein Fackelmarsch am Abend
Die Missbrauchsopfer waren unter anderem aus den USA, Australien, Belgien, den Niederlanden und Grossbritannien nach Rom gereist, um gegen den ihrer Auffassung nach ungenügenden Umgang der katholischen Kirche mit den Missbrauchsfällen zu demonstrieren. Für den Abend war ein Fackelmarsch zum Petersplatz geplant.
Papst Benedikt XVI. hatte zuletzt am 18. Oktober seinen «tiefen Schmerz» über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche geäussert. Er bedauere die «Zerstörungen» sehr, die Priester durch den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen angerichtet hätten, schrieb das Kirchenoberhaupt in einem Brief an Seminaristen. Enthüllungen über Kindesmissbrauch hatten die katholische Kirche, aber auch andere Institutionen, in den vergangenen Monaten in zahlreichen Ländern erschüttert.
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