Weissrussland macht zwei Zeitungen mundtot
Die Regierung Lukaschenko schliesst zwei unabhängige Zeitungen. Die Blätter hatten mit ihren kritischen Berichten über den Bombenanschlag von Minsk den Präsidenten in Bedrängnis gebracht.

Die Tageszeitungen «Nascha Niwa» und «Narodnaja Wolja» dürfen künftig nicht mehr erscheinen, wie das weissrussische Informationsministerium mitteilt.
Die Blätter hatten unter anderem über Verdachtsmomente berichtet, die Regierung könnte hinter dem Bombenanschlag auf die U-Bahn in Minsk am 11. April stecken, bei dem 14 Menschen starben. Aufgrund der weiten Kreise, die diese Berichte zogen, fühlte sich Präsident Alexander Lukaschenko genötigt, sie in einer Fernsehansprache abzustreiten.
Haftstrafen für Oppositionelle
Mit Oppositionsführer Dimitri Bondarenko wurde indessen erneut ein Regierungskritiker wegen Protesten anlässlich der Präsidentschaftswahl im vergangenen Dezember zu einer Haftstrafe verurteilt.
Er wurde für schuldig befunden, am Wahlabend eine Demonstration gegen das umstrittene Ergebnis organisiert zu haben, das Lukaschenko eine weitere Amtszeit garantierte. «Das ist nichts anderes als eine Vergeltungsmassnahme gegenüber politischen Gegnern», sagte Bondarenko vor Gericht.
Sieben Oppositionelle sind für ihre Beteiligung an den Protesten gegen Lukaschenko bereits zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt worden. Zehn weitere, unter ihnen Präsidentschaftskandidat Andrej Sannikow, warten noch auf ihr Urteil.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch