Zerreissprobe in Nordirland
Die Selbstverwaltung des Landes droht zu scheitern. Eine neue Direktverwaltung durch London ist nicht mehr auszuschliessen.

Die britische und die irische Regierung zeigen sich «zutiefst besorgt» über die Zukunft Nordirlands, nachdem am Donnerstag Regierungschef Peter Robinson die Gemeinschaftsregierung mit einem riskanten politischen Manöver lahmgelegt hat. Aus Protest gegen angebliche neue IRA-Aktivitäten im Lande räumte Robinson vorübergehend seinen Posten und zog die Mehrheit seiner Minister aus der Regierung ab. Damit ist die Administration funktionsunfähig geworden. Robinson, Führer der Demokratischen Unionisten (DUP), will damit Verhandlungen über die weitere Regierungsbeteiligung der irischen Republikanerpartei Sinn Fein erzwingen. Sinn Fein soll dafür sorgen, dass die Irisch-Republikanische Armee (IRA) sich endgültig als Kampfformation auflöst.