Al-Shabaab droht Kenia mit neuen Anschlägen
Nach dem Massaker an einer Universität haben die kenianischen Behörden fünf Verdächtige festgenommen. Die Extremisten wollen laut einem im Internet kursierenden Papier weitere Blutbäder anrichten.

Zwei Tage nach dem Massaker an einer Universität in Kenia droht die somalische Al-Shabaab-Miliz dem Land mutmasslich mit weiteren Anschlägen. In einem zweiseitigen Papier, das im Internet kursiert und dessen Echtheit noch nicht gesichert ist, kündigt Al-Shabaab den Menschen Kenias weitere Blutbäder an.
In den Städten des ostafrikanischen Landes werde weiteres Blut fliessen, daran könnten keine Sicherheitsmassnahmen etwas ändern, hiess es in dem Papier. Die Bürger unterstützten die «gewaltsame Politik» ihrer Regierung. Den «Preis» dafür würden die Kenianer «mit Blut» bezahlen, hiess es in einer Erklärung der Miliz. Die Organisation mit Verbindungen zu al-Qaida droht mit einem «langen, schrecklichen Krieg.»
Verdächtige festgenommen
Inzwischen haben die kenianischen Behörden fünf Verdächtige festgenommen. Dies bestätigte Innenministeriumssprecher Mwenda Njoka. Einer der Schützen sei festgenommen worden, als er vom Tatort entkommen wollte, sagte Njoka. Drei weitere Verdächtige wurden auf der Flucht in Richtung Somali gefasst.
«Ich will keine weiteren Details nennen, denn die Bedrohung besteht weiterhin», sagte Njoka. «Eine Attacke dieser Grössenordnung ist viel komplexer, da sind mehr als nur zwei, drei oder fünf Leute daran beteiligt.»
Obama verurteilt Anschlag in Kenia
US-Präsident Barack Obama verurteilte den Terroranschlag von Islamisten auf eine Universität in Kenia mit fast 150 Toten in einem Telefonat mit Kenias Präsident scharf. Im Juli will Obama erstmals in seiner Amtszeit nach Kenia, der Heimat seines Vaters, reisen.
Die «terroristische Gewalttat» an der Universität von Garissa, «wo unschuldige Männer und Frauen schamlos und brutal niedergemetzelt wurden», könne mit Worten gar nicht angemessen verurteilt werden, sagte Obama nach Angaben des Weissen Hauses am Freitag in einem Telefonat mit dem kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta.
Er kenne die «ausserordentliche Widerstandsfähigkeit und den grundlegenden Anstand» der Kenianer «aus eigener Erfahrung», sagte Obama. Er wisse daher, dass die Menschen aus dem Tatort Garissa und dem ganzen Land nun trauerten, sich aber weiter für eine «bessere und sicherere Zukunft» einsetzen würden.
148 Tote
Mindestens vier Kämpfer der islamistischen Miliz aus Somalia hatten am Donnerstag eine Universität im kenianischen Garissa gestürmt, 148 Menschen ermordet und sich anschliessend selbst getötet. Bei ihrem Massaker hatten die Extremisten gezielt christliche Studenten ums Leben gebracht. Ihr Angriff richtete sich gegen die Beteiligung Kenias an einer afrikanischen Friedenstruppe, die sich um eine Stabilisierung der Lage in Somalia bemüht.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch