Der unbelehrbare Lehrer
Iraks Premier Nouri al-Maliki gilt als trickreich. Ihn zum Rücktritt zu bewegen, dürfte schwierig sein. Die Opposition ist schwach.

Der starke Mann lacht nie. Und: «Er bedankt sich nicht, er bittet nie um Verzeihung». Selbst engen Weggefährten fällt die Verbissenheit des irakischen Premierministers auf. Nouri al-Maliki ist kein Sympathieträger. Der 63-Jährige geht ungern Kompromisse ein. Weshalb die Aussichten gering sind, der ehemalige Lehrer könnte nun, in der Stunde ärgster Bedrängnis, auf US-Drängen hin sein Amt aufgeben. Obwohl sich alle irakischen und internationalen Kritiker einig sind, dass es Malikis Politik der konsequenten Ausgrenzung der Sunniten ist, die das arabische Land unter dem Ansturm militanter Islamisten an den äussersten Rand eines Bürgerkriegs gebracht hat. US-Senator John McCain hat es auf den Punkt gebracht: Maliki sei das Problem. «Obama muss ihm klarmachen, dass seine Zeit abgelaufen ist.»