Sudans Armee tötet wichtigen Rebellenführer
Bei einer Vergeltungsaktion der sudanischen Armee ist angeblich der Anführer der grössten Rebellengruppe in Darfur ums Leben gekommen. Seine Organisation galt als die am besten organisierte in dem Konflikt.

Der Anführer der grössten Rebellengruppe in Darfur ist nach Angaben der sudanesischen Streitkräfte bei einem Gefecht getötet worden. Die amtliche Nachrichtenagentur SUNA berichtete unter Berufung auf einen Militärsprecher, Khalil Ibrahim, der bisher an der Spitze der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) gestanden habe, sei heute Sonntagmorgen im westlich der Hauptstadt Khartum gelegenen Bundesstaat Schamal Kurdufan ums Leben gekommen. Vonseiten der Rebellengruppe wurden die Angaben zunächst nicht bestätigt.
Neben Ibrahim seien auch 30 weitere Mitglieder seines Führungsstabs getötet worden, erklärte der sudanische Informationsminister Abdullah Massar. Ein Militärsprecher sagte der SUNA, die Offensive der Regierungssoldaten gegen die Einheit sei eine Vergeltung für die Tötung mehrerer Menschen bei Angriffen auf drei Ortschaften in Nord-Kordofan gestern Samstag gewesen, hiess es. Kämpfer der JEM waren zuletzt zunehmend von Darfur aus in die nordwestlich angrenzenden Regionen vorgedrungen.
Schwerer Rückschlag
Sollte sich der Tod Ibrahims bestätigen, wäre dies ein schwerer Rückschlag für die Rebellenbewegung. Seine Organisation galt als die am besten organisierte in dem Konflikt. Bevor er sich den Rebellen anschloss, war Ibrahim Minister in der Regierung des sudanesischen Präsidenten Omar al Baschir gewesen.
Der seit 2003 andauernde Darfur-Konflikt hat nach Angaben der Vereinten Nationen bis zu 300'000 Menschen das Leben gekostet und weitere 2,7 Millionen zu Flüchtlingen gemacht. Einen im vergangenen Jahr ausgehandelten Friedensvertrag hatte Ibrahim nicht unterzeichnet.
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