Australischer Erzbischof soll Kindesmissbrauch gedeckt haben
Dem katholischen Erzbischof Philip Wilson wird vorgeworfen, in den 70ern den Missbrauchsfall durch einen Priester nicht gemeldet zu haben. Nun haben die australischen BehördenErmittlungen gegen ihn aufgenommen.

Gegen den katholischen Erzbischof von Adelaide sind Ermittlungen wegen der Deckung von Kindesmissbrauch eingeleitet worden. Die Polizei des australischen Bundesstaats New South Wales eröffnete ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen Philip Wilson.
Dieser liess daraufhin seine Ämter in Adelaide ruhen, um sich dem Verfahren widmen zu können. Dem 64-jährigen Geistlichen wird vorgeworfen, in den 70er Jahren einen Missbrauchsfall nicht gemeldet zu haben, der mutmasslich vom inzwischen verstorbenen Priester Jim Fletcher begangen wurde.
Zwei Jahre Haft drohen
Der bekannte Pädophile arbeitete damals zusammen mit Wilson in einer Diözese bei Newcastle. Wilson drohen im Fall einer Verurteilung zwei Jahre Haft. Der Erzbischof äusserte sich enttäuscht über die Entwicklung und kündigte an, sich zunächst mit verschiedenen Leuten beraten zu wollen.
Peter Gogarty, der als Kind von Fletcher missbraucht wurde, äusserte sich im Sender ABC erleichtert über die Ermittlungen. «Ich glaube, es ist ein sehr, sehr wichtiger Tag für Australien, dass gegen jemand in solch hoher Stellung ermittelt wird», sagte Gogarty.
Die Ermittlungen gehen auf eine Untersuchung der sogenannten Strike Force Lantle zurück, die seit 2010 Vorwürfe des Kindesmissbrauchs und der Vertuschung in der Diözese Maitland-Newcastle prüft. Der Fall soll am 30. April vor Gericht kommen.
Zudem läuft seit 2013 eine landesweite Untersuchung zu Kindesmissbrauch in Einrichtungen der Kirche, aber auch in Schulen, Kinderheimen und Waisenhäusern. Sie war nach einer jahrelangen Debatte von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingeleitet worden.
SDA/kpn
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