Auszeichnung für menschenfreundliche Texte
Der Georg-Büchner-Preis, die bedeutendste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Friedrich Christian Delius.

Als kritischer, findiger und erfinderischer Beobachter habe Friedrich Christian Delius in seinen Romanen und Erzählungen die Geschichte der deutschen Bewusstseinslagen im 20. Jahrhundert erzählt, begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Mittwoch in Darmstadt die Entscheidung. Seine «politisch hellwachen, ideologieresistenten und menschenfreundlichen Texte» loteten die historischen Tiefendimensionen der Gegenwart aus.
Übersetzung der Texte in 17 Sprachen
Delius wurde am 13. Februar 1943 in Rom geboren und wuchs in den hessischen Orten Wehrda und Korbach auf. Er studierte Germanistik in Berlin und promovierte 1970 bei Walter Höllerer. Er arbeitete für die Verlage Klaus Wagenbach und Rotbuch. Zudem nahm er an mehreren Tagungen der Gruppe 47 teil.
Seit 1978 arbeitet Delius als freier Schriftsteller. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Seine Texte wurden in 17 Sprachen übersetzt. Seit 1998 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zudem gehört er der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg an.
Politisch-historische Themen als ein Schwerpunkt
Seine erste Buchpublikation war 1965 die Gedichtsammlung «Kerbholz». Es folgten zahlreiche weitere Veröffentlichungen, überwiegend Romane und Erzählungen. Delius widmet sich häufig politisch-historischen Themen der Bundesrepublik Deutschland.
Der Büchner-Preis ist der bedeutendste Literaturpreis in Deutschland. Er wird seit 1951 an herausragende Schriftsteller vergeben. Erster Preisträger war Gottfried Benn. Im vergangenen Jahr erhielt Reinhard Jirgl den Preis.
Die Preisverleihung findet am 29. Oktober im Staatstheater Darmstadt statt. Da der Büchner-Preis in diesem Jahr zum 60. Mal vergeben wird, ist die Auszeichnung mit 50'000 Euro statt sonst 40'000 Euro dotiert.
dapd/net
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