Autonome drohen mit «Fäusten» gegen SVP-Feier
Die Zürcher Partei feiert bald ihr 100-Jahr-Jubiläum. Linksradikale wollen ihr das Fest vermiesen.
Das Festprogramm steht, die radikale Gegenmobiliserung ebenfalls. In rund einem Monat feiert die Zürcher SVP ihr 100-jähriges Bestehen im Kongresshaus Zürich. Grussbotschaften gibt es von SVP-Bundesrat Ueli Maurer und SP-Regierungsratspräsident Mario Fehr, die «Superländlerkapelle Carlo Brunner» spielt Musik. «Unser Auftrag ist die Schweiz» lautet der Titel der Rede von Alt-Bundesrat Christoph Blocher, «Von der Bauernpartei zur Volksbewegung» ist der Redetitel des ehemaligen Nationalrats Christoph Mörgeli. Dieser hat ein Buch fürs Jubiläum geschrieben: «Bauern, Bürger, Bundesräte». Das Buch gibts laut Flyer zum «Vorzugspreis von 50 Franken».
Ein Flyer zum selben Anlass gibts auch von Linksradikalen. Sie wollen das Fest der SVP verhindern und rufen zur Gegendemonstration auf: «Linke Fäuste gegen rechte Hetze», steht in schwarzen Lettern geschrieben. Darunter sind Muhammad Ali und Christoph Blocher in Boxstellung abgebildet. Der Flyer, gezeichnet vom Revolutionären Aufbau, ruft zum zweitägigen «militanten Widerstand» gegen die Volkspartei auf, zur «#antifarally» – am Samstag, 18. März, in Bern gegen eine geplante Kundgebung SVP-naher Kreise, welche die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative durch das Parlament kritisiert, und am 19. März in Zürich gegen die Jubiläumsfeier.
Schieben Sie den Slider nach rechts, um das Plakat der Linksautonomen zu sehen, nach links für jenes der SVP.
Die Kommunisten vom Revolutionären Aufbau begründen den geplanten Aufruhr auf ihrer Website mit Klassenkampfrhetorik: Brexit, Trump, Bourgeoisie, reaktionäre Zeiten, Klasseninteressen. Sie nehmen Bezug auf die Krawalle von 2007 in Bern, als Linksautonome eine SVP-Demo angegriffen haben und sich heftige Strassenschlachten mit der Polizei lieferten.
Bei der Stadtpolizei Zürich hat man Kenntnis vom Aufruf. Grundsätzlich sei es ein privater Anlass und die SVP für die Sicherheit verantwortlich. Doch selbstverständlich werde die Stadtpolizei eine Lagebeurteilung durchführen. Mehr will sie aber aus taktischen Gründen nicht verraten.
«Das sind wir leider gewohnt»
Auch die Zürcher SVP will keine Details zum Sicherheitskonzept preisgeben. Nur so viel: Das OK habe selbstverständlich ein Augenmerk auf die Sicherheit gelegt, sagt Konrad Langhart, Präsident der kantonalen SVP. Er freue sich auf das Jubiläum. Ein munteres, nicht ausuferndes Fest sei geplant. Vom angekündigten, aggressiven Störmanöver durch Linksradikale wusste er bisher nichts. «Aber wir sind das ja leider gewohnt», sagt Langhart. In der Vergangenheit habe es immer wieder solche Aktionen gegeben. «Da sehen wir mal wieder, wie es bei diesen Leuten um Toleranz und Anstand steht, wenn sie unser Fest stören wollen – beides ist nicht vorhanden.»
Eskalation im Zürcher HB 2015: Nach einem Gerangel setzt die Polizei Pfefferspray ein.
Tatsächlich hat es in der Vergangenheit immer wieder Störaktionen und Angriffe gegeben. Beispielsweise wurde 2015 die Wahlkampfveranstaltung der SVP im Zürcher HB mit Lärm und Nebelpetarden gestört. 2011 musste Hans Fehr ins Spital, weil ihn Vermummte im Vorfeld der jährlichen Albisgüetli-Tagung zu Boden geworfen und mit Faustschlägen und Fusstritten traktiert haben. Oder im September 1995: Am Rande einer von Christoph Blocher angeführten Anti-EU-Demo am Limmatquai lieferten sich 300 bis 400 teils vermummte Jugendliche Strassenschlachten mit der Polizei. 17 Personen wurden festgenommen. Auch das gehört zur 100-jährigen Geschichte der SVP.
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