Bahnstrecke im Berner Oberland gesperrt
Wegen Lawinengefahr verkehren zwischen Brienz und Interlaken heute keine Züge. Morgen sorgt dann ein Zwischenhoch für viel Sonnenschein. Die Schneehöhen bewegen sich zurzeit nahe am Rekord.
Wegen Lawinengefahr ist die Bahnstrecke zwischen Brienz und Interlaken Ost ist am Dienstagmorgen erneut unterbrochen worden. Am Brienzersee fallen die Regio-Züge zwischen Brienz und Interlaken aus, die Interregio-Züge zwischen Meiringen und Interlaken, wie die Zentralbahn mitteilte.
Es verkehren Ersatzbusse, die Reisenden müssen aber längere Reisezeiten einrechnen. Die Bahnstrecke bleibt den ganzen Dienstag unterbrochen. Das Bulletin des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung stufte die Lawinengefahr für die Region am Brienzersee und Oberhasli als erheblich ein.
Viel Sonne am Mittwoch
Der Winter hat die Schweiz im Griff: Im Laufe des Tages lässt laut «SF Meteo» der Schneefall nach und die Sonne zeigt sich hin und wieder. Am Mittwoch sorgt ein Zwischenhoch für viel Sonne. In der Nacht auf den Donnerstag wird es dann schon wieder kälter. Gegen Freitag wird laut Meteo der Föhn zum Thema.
Am Alpennordhang gab es zwischen Sonntag- und Montagnachmittag wiederum bis zu 60 Zentimeter Neuschnee. Auch Teile des Mittellands verstecken sich mittlerweile unter einer dicken Schneedecke.
Dicke Schneedecke
Gemäss Meteo Schweiz betrug die Gesamtschneehöhe in Bern/Zollikofen am frühen Morgen 26 Zentimeter. St. Gallen meldete eine Schneeschicht von 42 Zentimetern. Im Emmental lag noch mehr Schnee: 60 Zentimeter registrierte die Messstation in Langnau BE.
Im Flachland kamen bis am Nachmittag weitere 5 bis 15 Zentimeter dazu, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos mitteilte. Auch in den Bergen schüttelte Frau Holle ihre Kissen munter weiter.
Nahe an Rekorden
Laut Peter Pöschl von «SF Meteo» bewegen sich die Schneehöhen an verschiedenen Stationen im Mittelland nahe an Rekordwerten der vergangenen dreissig bis fünfzig Jahre. «In Glarus hat es derzeit sogar so viel Schnee wie seit 1969 zu dieser Jahreszeit nicht mehr», sagte der Meteorologe auf Anfrage.
Auch in Zürich und an anderen Orten im Flachland seien die Werte nahe am Rekord. «Wenn es dort bis Dienstagabend noch mal fünf bis zehn Zentimeter schneit, werden verschiedene Stationen Rekorde vermelden können», sagte Pöschl. In den Bergen seien die Schneehöhen dagegen durchschnittlich für diese Jahreszeit.
Tragischer Skiunfall
Der Neuschnee lockte am Wochenende viele Menschen zum ersten Mal auf die Skipiste. Für einen 39-jährigen Holländer endete dies tödlich. Er verunfallte am Samstag in der Jungfrauregion abseits der markierten Pisten. Die mit dem Helikopter eingeflogene Ärztin konnte nur noch den Tod des Skifahrers feststellen.
Der Mann war gegen 14 Uhr zusammen mit einem Kollegen von der Station Eigergletscher aus einen unpräparierten und unmarkierten, steilen Hang hinuntergefahren. Plötzlich verloren sich die Männer aus den Augen, wie die Berner Kantonspolizei am Montag mitteilte.
SBB kämpft mit Eis
Auf den Strassen kamen es wegen der schwierigen Bedingungen zu zahlreichen Unfällen, am Flughafen Zürich mussten Flüge gestrichen werden.
Auch die SBB spürt die Auswirkungen der Kälte und des Schneefalls. Laut Mediensprecher Christian Ginsig kann sich an den Zugunterseiten wegen des vielen Schnees auf den Geleisen Eis ansammeln. «Dies kann zu Eisschlag führen», erklärte er.
Dieses Phänomen sei zwar nicht neu, aber dennoch ernst zu nehmen. «Wenn sich zwei Züge kreuzen, könnten abfallende Eisblöcke Wagenscheiben zum Bersten bringen.» Deshalb fahren die Züge zwischen Aarau und Rothrist, Basel und Olten sowie Olten und Luzern mit verminderter Geschwindigkeit. Auf diesen Strecken ist mit Verspätungen von rund fünf Minuten zu rechnen.
Ansonsten bestand der neue SBB-Fahrplan die Feuertaufe. Es kam auch am Morgen nur zu kleinen wetterbedingten Verspätungen von maximal zehn Minuten, wie Sprecherin Patricia Claivaz der sda sagte.
Licht an im Entlebuch
Am Montag konnten die Lichter auf der Marbachegg LU wieder eingeschaltet werden. Schnee und Wind hatten am Freitag zu einem Unterbruch der Stromversorgung geführt. Die prekären Wetterverhältnisse erschwerten die Störungsbehebung.
Die Reparatur der betroffenen Hochspannungsleitung habe sich wegen des vielen Schnees und des dichten Nebels als schwierig erwiesen, teilte die CKW am Montag mit. Die CKW konnte erst zwischen Samstagmittag und Sonntagmorgen mit einem Helikopter alle Holzstangen und Materialien in das Schadengebiet fliegen.
SDA/fko/mrs/kle/mw
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