Bank of America stoppt Betreibungen in 23 US-Staaten
Die Bank of America sagte aus, dass sie tausende Betreibungsanträge unterschrieben habe, ohne sie zuvor geprüft zu haben. Ein Anwalt spricht von tausenden Anträgen, die unrechtens seien.

Das grösste US-Geldinstitut Bank of America hat in 23 US-Staaten alle Betreibungen gestoppt. Offenbar leitete das Geldinstitut Tausende Pfändungen ein, ohne dass jemand die Dokumente durchgesehen und geprüft hat. Man sei nicht in der Lage zu schätzen, wie viele Verfahren davon betroffen waren, sagte Dan Frahm, ein Sprecher der Bank, am Freitag. Aus ähnlichen Gründen legten zuvor bereits zwei weitere Kreditinstitute ihre Pfändungen auf Eis.
In einem Fall, der vor Gericht landete, sagte eine Angestellte der Bank of Amerika aus, dass sie monatlich bis zu 8000 Betreibungsanträge unterschrieben habe, die sie in der Regel nicht gelesen hatte. Laut einem Dokument, das der Nachrichtenagentur AP vorliegt, sagte sie, «normalerweise lese ich sie nicht, weil wir so viele unterschreiben.»
Tausende unrechtliche Betreibungen
Der Anwalt des Hausbesitzers, um dessen Fall es in diesem Prozess ging, sagte, dieses Problem betreffe die gesamte Branche. «Wir hatten Tausende, vielleicht Hunderttausende von Betreibungen im ganzen Land, die von Stellen veranlasst wurden, die dazu kein Recht hatten», sagte James O'Connor.
Am Mittwoch hatte das Bankhaus JPMorgan angekündigt, die Betreibungen von über 50'000 Häusern zu prüfen. Vor zwei Wochen räumte die Hypothekenabteilung des Finanzinstituts Ally Financial Verfahrensfehler ein und stoppte die eingeleiteten Pfändungen in 23 Staaten. In Florida eröffneten die Behörden ein Verfahren gegen vier Anwaltskanzleien, weil sie in einigen Fällen von Betreibungen mit falschen Dokumenten gearbeitet haben sollen.
In einigen US-Staaten können Gläubiger kurzfristig die Sicherheiten säumiger Zahler vollstrecken lassen. In 23 US-Staaten muss das Verfahren aber von einem Gericht genehmigt werden.
dapd/mrs
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