Banken Finma rügt Valiant wegen Kurspflege - Bank ergreift Massnahmen
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht rügt die Regionalbankengruppe Valiant wegen ihrer Kurspflege von August bis Oktober 2010.
Die Banker hätten mit diesem Eigenhandel die Marktregeln verletzt, um den Kursdruck auf ihre Aktien zu absorbieren. Die Bank «verletzte die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen zum Marktverhalten schwer», hält die Finma in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Entscheid fest. Die Bank verstiess «in schwerer Weise» gegen ihre Gewährs- und Organisationspflichten». Die Finma machte der Bank deshalb Auflagen. Die Auflagen setzt Valiant bereits ab Ende 2010 «aus eigener Initiative» um, wie sie am Morgen mitteilte. Die Finma leitete nach sofortigen Abklärungen im Herbst 2010 das nun abgeschlossene Verwaltungsverfahren im Frühjahr 2011 ein. Die Bank hatte entsprechende Schritte auch selbst gefordert. Drastischer Kurssturz der Valiant-Aktie Hintergrund ist ein Kurssturz der Valiant-Aktie zwischen dem 18. und 21. Oktober 2010. Damals verlor das Papier an der Börse rund ein Fünftel an Wert. Zuvor hatte sich die Namenaktie in einem engen Band zwischen 194 und 206 Fr. bewegt. Bei Börsenschluss am 21. Oktober kostete sie noch 152,70 Franken. Das Finma-Verfahren brachte an den Tag, dass Valiant im Vorfeld des Absturzes durch ihren Eigenhandel den Kurs gestützt hatte. Das geschah in «einem Ausmass, das die Finma zum Schluss kommen lässt, dass eine aufsichtsrechtliche Verletzung der Marktregeln (Marktmanipulation) vorlag», wie es im Communiqué heisst. Als wesentlich für diese Beurteilung bezeichnet die Finma, dass auf Valiant-Aktien ab August 2010 ein zunehmender Verkaufsdruck entstand. Valiant absorbierte dies, «indem sie gezielt und in erheblichem Ausmass Valiant-Namenaktien zu ihrem Eigenbestand hinzukaufte». Das Volumen der Zukäufe habe die Bank dabei auf den jeweils aktuellen Kurs abgestimmt. Damit habe sie verhindert, dass eine weitere Kursverschlechterung weitere Verkäufe am Markt auslöste. Zu grosser Verkaufsdruck Dieses Verhalten entsprach gemäss Finma nicht echtem Angebot und Nachfrage. Valiant erreichte so, dass der Kurs entgegen dem allgemeinen Markttrend bis Mitte Oktober nur geringfügig sank und «damit künstlich hochgehalten wurde». Schliesslich konnte Valiant mit ihren Käufen den ständig wachsenden Verkaufsdruck nicht mehr absorbieren, worauf es zu dem drastischen Kurssturz kam. Erst danach pendelte sich der Kurs wieder entsprechend Angebot und Nachfrage ein. Die Finma verfügte darum Auflagen. Sie anerkennt dabei, dass Valiant im Verlaufe des Verfahrens bereits Massnahmen ergriffen hat, um die organisatorischen Mängel zu beheben. In einer Telefonkonferenz am frühen Morgen sagte Valiant- Verwaltungsratspräsident Kurt Streit, die Bank bestreite die Massnahmen nicht. Gegen die festgestellten Sachverhalte der schweren Verletzung der Marktregeln prüfe das Institut aber eine Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht. Dazu hat Valiant 30 Tage Zeit.
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