Der Schrecken muss tief in ihm sitzen: Als ein 43-Jähriger am Donnerstagabend beim Bankautomaten der Kantonalbank in Herrliberg Geld beziehen wollte, wurde er plötzlich von zwei Männern mit einem Messer bedroht. Diese zwangen ihn, das bezogene Bargeld auszuhändigen, und flüchteten mit 2000 Franken. Zuvor schubsten sie den Mann die Treppe hinunter, die von den Parkplätzen zur Bank führt. Sie hat ein Dutzend Stufen. Das Opfer erlitt Schürfungen und musste sich mit einer leichten Schnittverletzung im Spital verarzten lasen.

Am Tag nach dem Überfall herrscht Bestürzung in Herrliberg. Der Dorfplatz bei der Kantonalbank macht wie eh und je einen idyllischen Eindruck, doch die Bankkunden sind verunsichert. Die 43-jährige Isabelle Matter, die im Radio vom Überfall gehört hat, schaut sich immer wieder um, während sie beim Bancomaten Geld bezieht. «Leider passieren solche Sachen überall», sagt sie. «Auch in Herrliberg leben wir nicht in einer heilen Welt. Einbrüche gibt es hier regelmässig.»

Ein junger Mann kann den Vorfall dennoch nicht fassen. «Der Dorfplatz ist ein stiller und behüteter Ort», sagt der 28-Jährige. «Wenn etwas passiert, gehen gleich die Fenster auf.» Am Donnerstagabend war das allerdings nicht der Fall: Ein Mann, der lediglich 50 Meter von der Bank entfernt wohnt, hat von allem nichts mitbekommen. Der Kantonspolizei fehlt deshalb auch eine Beschreibung der Täter, wie sie gestern auf Anfrage sagte.