BaZ trotz Streik gedruckt und ausgeliefert
Die Mitarbeiter der BaZ-Druckerei streikten bis um 6 Uhr morgens. Sie wehren sich gegen die Schliessung ihres Betriebes. Die Zeitung erschien trotzdem. Nun läuft ein Ultimatum bis morgen für einen Sozialplan.

Der Warnstreik bei der Druckerei der «Basler Zeitung» (BaZ) ist um 6 Uhr beendet worden. Laut einer Gewerkschaftssprecherin kam es nicht zu Zwischenfällen. Nun laufe ein Ultimatum bis morgen für einen akzeptablen Sozialplan.
Zentrale Forderung der Belegschaft sei, dass bei der auf Ende März angekündigten Schliessung der Druckerei die Dienstjahre honoriert würden. Am Wochenende sei die Firmenleitung, die zuvor kaum auf Forderungen eingegangen sei, gar nicht zu Gesprächen bereit gewesen; darum sei es zum Streik gekommen.
Warnstreik illegal?
Die Basler Zeitung Medien hält den Warnstreik in ihrer Druckerei für rechtswidrig: Die Belegschaft habe zuvor den Sozialplan akzeptiert, mit Ausnahme der Frühpensionierungs-Regelungen. Abklärungen seien erfolgt und Verhandlungen geplant. Der Streik sei nicht die Ultima Ratio gewesen. Für die Geschäftsleitung sei das Vorgehen unverständlich, teilte das Unternehmen mit. Sie werde den Präsidenten der Personalkommission «zur Rede stellen».
Die Geschäftsleitung behalte sich zudem alle notwendigen Schritte vor, um Schaden von der Firma abzuwenden. Sie distanziere sich von der «Hetzkampagne» der Gewerkschaft Syndicom und deren Falschaussagen gegenüber Medien.
Maschinen abgestellt
Der Streik sei sehr geordnet abgelaufen. Die Schicht-Belegschaft habe um Mitternacht die Maschinen abgestellt. Die Polizei sei nur kurz vorbeigekommen, um nachzusehen, ob niemand unzulässigerweise von Streikenden an der Arbeit gehindert werde.
Die Geschäftsleitung hat deshalb einen Notfallplan aktiviert und den Druck der Zeitung an die Tamedia ausgelagert. CEO Rolf Bollmann versicherte gegenüber Redaktion Tamedia, dass der grösste Teil der Auflage trotz des Streiks ausgeliefert werden könne. Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer bestätigt, dass die Exemplare für die Frühzustellung – rund 80 Prozent der Auflage – gedruckt und nach Basel geliefert worden sind. Die Exemplare für die Postzustellung konnten jedoch nicht rechtzeitig produziert werden. Laut der Chefredaktion der «Basler Zeitung» hat der grösste Teil der Abonnenten die Zeitung erhalten, wenn auch gelegentlich mit etwas Verspätung.
«Coop-Zeitung» auch betroffen
Mindestens eine Teilauflage der BaZ sei wohl in Zürich gedruckt worden, vermutete die Gewerkschaftssprecherin richtig, die das Blatt am Morgen am Bahnhofskiosk gesehen hat. Die Geschäftsleitung habe schon länger als Notfallvorsorge die Druckvorlage-Daten der BaZ jeweils bei anderen Druckereien deponiert.
Ebenfalls betroffen ist die «Coop-Zeitung», von der eine Teilauflage in Basel gedruckt wird. Dieser Auftrag sei erst nach Streikende angegangen worden; da gebe es eine Verzögerung gegenüber dem üblichen Vertriebsprozedere – das Blatt liegt sonst dienstags in den Briefkästen.
SDA/sam/chk
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