Begehrte Alleskönner
Für neue Computertechnik und IT-Dienste wird trotz aller wirtschaftlichen Turbulenzen stetig mehr Geld ausgegeben. Der reissende Absatz teurer Smartphones überrascht selbst Marktforscher.

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten werden Konsumenten und Unternehmen in diesem Jahr mehr Geld für IT-Dienste ausgeben. Die weltweiten IT-Ausgaben sollten um 4,1 Prozent zulegen, erwartet das Marktforschungsunternehmen Gartner - trotz der klammen US-Finanzlage und der Euro-Krise.
Für IT-Anschaffungen und -Dienste dürften 3,8 Billionen Dollar ausgegeben werden, prognostizierte Gartner am Gründonnerstag. Am stärksten sollen 2013 die Ausgaben für Geräte wie Smartphones, Tablets, Computer oder Drucker steigen, und zwar um 7,9 Prozent auf 718 Milliarden Dollar.
Boom der Smartphones
Eine zentrale treibende Kraft dabei sei die Nachfrage nach teuren Alleskönnerhandys. «Es hat uns überrascht, wie gut sich auch die kostspieligen Smartphones weiterhin verkaufen», sagte Gartner-Experte Richard Gordon.
Ursprünglich sei Gartner davon ausgegangen, dass in diesem Jahr günstigere Geräte stärker gefragt sein würden und habe deshalb nur mit einem Zuwachs der Hardware-Ausgaben um 6,3 Prozent gerechnet.
«Das zweite, was uns überrascht hat, ist das Tempo des Niedergangs der klassischen PC-Branche», sagte Gordon. Noch 2010 entfiel die Hälfte der Hardware-Ausgaben auf Notebooks und Desktopcomputer. Jetzt seien es lediglich 25 Prozent.
Daten beflügeln Telekom
Der mit Abstand grösste Kostenblock sind Telekommunikationsdienste. Die Ausgaben dafür sollten in diesem Jahr um 2 Prozent auf 1,69 Billionen. Dollar steigen, erwartet Gartner. Der Rückgang bei klassischen Anrufen wird derzeit von Umsätzen mit mobilen Datendiensten mehr als ausgeglichen.
Die Ausgaben für die Ausrüstung von Rechenzentren wachen trotz des explosiven Wachstums des Datenverkehrs in diesem Jahr laut Gartner-Prognose vergleichsweise moderat: um 3,7 Prozent auf 146 Milliarden Dollar. Das hänge zum einen damit zusammen dass die Technik günstiger werde, sagte Gordon. Ausserdem konzentrierten sich Rechenkapazitäten auf immer grössere Serverfarmen, die effizienter betrieben werden könnten.
Die Sorgen um die US-Finanzen und die zuletzt mit der Zypern-Krise verschärften Probleme der Euro-Zone hätten das Geschäft zwar kurzfristig belastet, strategische Investitionen gingen jedoch weiter, erklärte Gartner-Experte Gordon. Für 2014 rechnen die Marktforscher ebenfalls mit einem Wachstum der IT-Ausgaben von 4 Prozent auf dann 3,92 Billionen Dollar.
SDA/rek
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