Produktion der G-Klasse ausgelastetBegehrte SUV bis 2024 ausverkauft – Bestellstopp bei Daimler
Die Produktion der Mercedes-Geländewagen der G-Klasse ist auf Jahre ausgelastet. Daimler reagiert. Zudem wechselt der Autobauer den Firmennamen.

Die Mercedes-Geländewagen der G-Klasse sind so beliebt, dass die Produktion auf Jahre ausgelastet ist. Der Autobauer Daimler reagiert und verhängt einen Bestellstopp, wie das «Handelsblatt» meldet. Kunden in Deutschland können das Modell demnach seit Mitte Januar nicht mehr bestellen.
Dem Bericht zufolge wurde der Hersteller mit Bestellungen überhäuft. Bis die bisherigen Bestellungen abgearbeitet seien, werde es bis weit ins Jahr 2024 hinein dauern. Der Bestellstopp soll befristet sein. Ab wann wieder neue Aufträge entgegengenommen werden, ist aber noch unklar, wie die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise weiter berichtet.
Bei Autobauer Daimler freut man sich über die hohe Nachfrage nach den Geländewagen. «Wir freuen uns sehr über die weiterhin starke Nachfrage nach der G-Klasse», teilte der Konzern dem Bericht zufolge mit. «Die weltweit stetig steigenden Bestellzahlen führen dazu, dass unser aktuelles Produktionsvolumen ausgeschöpft ist und wir vorerst leider keine weiteren Kundenbestellungen in Deutschland annehmen können.» Weiterhin erhältlich seien vereinzelt Ausstellungs- und Vorführwagen.
Die Nachfrage nach dem Fahrzeug ist Daimler zufolge derart gross, dass Händler in den USA das Modell teilweise mit einem Aufpreis von 50 Prozent verkaufen.
Nachfrage auch in der Schweiz «sehr gross»
Ähnliches gilt auch für potenzielle Käuferinnen und Käufer in der Schweiz. Beim Zürcher Händler Mercedes-Benz Automobil weiss man zwar nichts von einem Bestellstopp, wie eine Anfrage dieser Zeitung ergab. Die Nachfrage sei aber auch in der Schweiz «sehr gross». Kundinnen und Kunden in der Schweiz müssen sich nach ihrer Bestellung demnach eineinhalb bis zwei Jahre gedulden.
Bei der G-Klasse handelt es sich um eine Modellreihe von Mercedes-Benz, die in Graz hergestellt wird. Bereits seit mehreren Jahren steigt der Absatz. Der Autohersteller kündigte schon mehrfach die Einstellung der G-Klasse an – zugunsten der M-Klasse – ebenfalls einem SUV, also ein «Geländewagen für die Stadt», und der noch grösseren GL-Klasse. Dieses Vorhaben wurde jedoch schon mehrfach verschoben. Der neuste Vertrag mit dem österreichischen Hersteller Magna läuft noch bis 2023.
Namenwechsel angekündigt
Der Autobauer Daimler wird sich ab Februar offiziell von seinem Firmennamen verabschieden und dann Mercedes-Benz Group AG heissen. Der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius schliesst damit einen tiefgreifenden Konzernumbau ab, der Ende vergangenen Jahres mit der Abspaltung des Lkw-Geschäfts von Daimler Truck begonnen hatte. Es gibt seitdem zwei getrennte Unternehmen, die beide an der Börse notiert sind. Mercedes-Benz konzentriert sich nun auf das Geschäft mit Autos und Vans.
Die Traditionsmarke mit dem Stern solle als Firmenname genutzt werden, um den Hersteller attraktiver zu machen, hatte Källenius in der zurückliegenden Woche gesagt. «Wir sehen, dass die Aufmerksamkeit für Mercedes in den letzten 12 bis 18 Monaten gestiegen ist», resümierte der Vorstandschef. Sein erklärtes Ziel ist es, Mercedes-Benz als Luxusmarke zu etablieren. Nach ergänzenden Angaben soll der Namenswechsel am Dienstag im Handelsregister verankert werden.
Die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge sehr wertvoll. Sie wurde beispielsweise im vergangenen Jahr vom US-Beratungsunternehmen Interbrand mit knapp 51 Milliarden US-Dollar (rund 47,5 Milliarden Franken) bewertet. In der Übersicht schnitt unter den internationalen Autobauern nur der japanische Konkurrent Toyota besser ab. Angeführt wird die Hitliste von den US-Unternehmen Apple und Amazon.
Olivier Leu ist seit 2018 Sitemanager und Newsredaktor bei der Redaktion Tamedia. Davor war er im Regionaljournalismus tätig.
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