Vierte Niederlage in SerieBei den ZSC Lions geht gar nichts mehr
Beim 1:4 gegen Servette zeigen sich die Zürcher völlig verunsichert. Jetzt sind Sofortmassnahmen von Marc Crawford gefordert, sonst wird es kritisch.

Jeder Trainerwechsel während der Saison birgt Risiken. Doch dass eine erfahrene Mannschaft wie die ZSC Lions nach der Entlassung von Rikard Grönborg gleich derart vom Weg abkommt, ist doch erstaunlich. Nach zwei glückhaften Siegen unter Marc Crawford haben die Zürcher nun vier Niederlagen in Serie kassiert: gegen Ajoie (2:3), die Lakers (2:5), Zug (2:3) und gegen Servette (1:4). Die Mannschaft ist inzwischen völlig verunsichert, es passt gar nichts mehr zusammen.
Dabei wären die Genfer, die tags zuvor gegen Lugano nach einer 3:0-Führung noch 4:7 verloren hatten, alles anders als unschlagbar gewesen. Doch die ZSC Lions bringen mittlerweile kein Bein mehr vors andere. Das zeigte auch die späte Fünfminuten-Strafe gegen Pouliot, die ihnen die Möglichkeit eröffnet hätte, nochmals ins Spiel zurückzukehren. Doch sie nahmen sie nicht wahr.
4 Minuten und 58 Sekunden waren noch zu spielen, die Zürcher lagen 1:3 zurück. Aber sie brachten in Überzahl überhaupt nichts zustande, schoben den Puck nur hin und her oder tricksten sich mit ihren ungenauen Pässen immer wieder selber aus. So konnte Winnik (59.) mit dem 4:1 ins verlassene ZSC-Tor alles klar machen.
Der Mannschaft fehlt ein Leader, der auf dem Eis voranschreitet. Inzwischen zittert der Stock bei jedem. Und das Vertrauen in den Mitspieler ist verloren gegangen. Verteidiger Weber plädierte nach der Partie für Geduld: «Es ist sehr viel Neues. Das müssen wir verdauen.» Die vier Trainingstage unter Crawford vom Montag bis zum Donnerstag haben jedenfalls noch nicht viel gefruchtet. Im Startdrittel gegen Zug zeigten die Zürcher gute Ansätze, doch diese verflüchtigten sich dann wieder zusehends.
Wenn es eine Szene gab, die versinnbildlichte, wie wenig bei den ZSC Lions derzeit zusammenpasst, dann jene in der 27. Minute, als die Zürcher ungestüm in einen Konter liefen, Bodenmann zurückstürmte und seinen eigenen Goalie Waeber umwuchtete. Womit Tömmernes seelenruhig zum 3:0 ins leere ZSC-Tor einschiessen konnte. Waeber musste ausgewechselt werden, für ihn kam der 24-jährige GCK-Goalie Zumbühl, der kein Tor mehr zuliess.
Doch weder die starke Leistung des Ersatzgoalies noch das 1:3 Texiers (37.) ermutigte die Zürcher zu einem Comeback in diesem Spiel. Bis zu ihrem nächsten Auftritt, am Freitag in Lugano, haben sie nun wieder vier Trainingstage. Sie sind gut beraten, diese sinnvoll zu nutzen. Denn danach folgt bei ihnen ein gedrängtes Programm mit neun Spielen in 17 Tagen.
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