Bei Polizei-Einsatz getöteter Brite in London beerdigt
Hunderte Menschen haben in London Abschied von Mark Duggan genommen. Der Tod des 29-Jährigen hatte in Grossbritannien die schwersten Unruhen seit Jahrzehnten ausgelöst hatte.

Auf einer weissen Kutsche wurde der Sarg des 29-jährigen Mark Duggan heute in eine Kirche in Green Wood nahe des Londoner Bezirks Tottenham gebracht. Seine Angehörigen hatten die Kutsche an den Seiten mit Blumenkränzen in Form von Schriftzügen mit den Wörtern «Enkel», «Sohn» und «Vater» schmücken lassen. Nach einer Zeremonie zog ein Trauerzug zur Beisetzung im privaten Kreis durch Tottenham.
Der vierfache Familienvater war am 4. August unter noch ungeklärten Umständen bei Ermittlungen der Polizei gegen Waffenkriminalität getötet worden. Sein Tod löste in mehreren Grossstädten heftige Krawalle von Jugendlichen aus, in denen sich auch Wut über die Sozialkürzungen der Regierung entlud. Fünf Menschen starben während der mehrtägigen Gewalt; hunderte Läden wurden geplündert.
Angesichts der weiter anhaltenden Spannungen waren während des Begräbnisses rund 10'000 Polizisten in der britischen Hauptstadt im Einsatz. Duggans Tod sei «weiterhin ein Mysterium», das «schlimme Fragen» aufwerfe, erklärte Bischof Barrington Burrell vor der Trauerfeier. «Wütende Antworten» auf seinen Tod seien zwar verständlich, die Unruhen seien aber «nicht zu rechtfertigen». Er forderte ein Umdenken für das Verhältnis zwischen Polizei und schwarzer Bevölkerung. Die Umstände von Duggans Tod soll eine Polizeiuntersuchung klären. Sie könnte aber bis zu sechs Monate lang dauern.
AFP/wid
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