Bei Sauber wurde ein schwieriges Verhältnis aufgelöst
Der Technische Direktor Jörg Zander musste gehen. Es gibt Gerüchte. Und es gibt die Version des Teamchefs.

Es war für Frédéric Vasseur schon unangenehmer, Teamchef von Sauber zu sein. Die Fahrer kämpfen wieder im grossen Mittelfeld um die Positionen – und sie schlagen zu, wenn sich die Möglichkeit zu Punkten bietet. Wie Marcus Ericsson in Bahrain als Neunter. Wie vor allem zuletzt Charles Leclerc als Sechster von Aserbeidschan.
«Wir haben in diesem einen Rennen mehr Punkte geholt als in den letzten zwei Saisons zusammen», sagt Vasseur. Er lacht laut, ziemlich unvermittelt, wie das der Franzose oft tut. «Wir fahren dem Feld nicht mehr hinterher, sondern kämpfen gegen Force India, Toro Rosso, Williams oder gar Renault. Das ist ein guter Schritt vorwärts», sagt er. «Aber im Qualifying haben wir noch oft Mühe. Dieses Problem müssen wir in den Griff kriegen. Ich muss den Druck in der Firma auf alle hochhalten. Es ist nie genug, was wir haben. Wir müssen immer besser werden. Und diese Mentalität dürfen wir auf keinen Fall verlieren.»
«Um die Zukunft des Unternehmens»
Ganz sorgenfrei ist also auch der Nachfolger von Monisha Kaltenborn nicht. Gerade jetzt nicht, da sich unter den 50 Positionen, die er noch besetzen will, um das Unternehmen auf 450 Mitarbeiter auszubauen, eine zentrale befindet: die des Technischen Direktors.
Kurz nach dem Erfolg von Baku wurde Jörg Zander nach etwas mehr als einem Jahr beim Schweizer Rennstall überraschend abgesetzt. Eine Begründung gab es nicht. Nun sagt Vasseur: «Wir schauen nicht auf die Resultate in den letzten Rennen, sondern verfolgen ein mittelfristiges Projekt. Es ging um die Zukunft des Unternehmens.» Und dafür, so sagt es der 50-Jährige, sei der Deutsche nicht mehr der Richtige gewesen. «Wenn wir auf einer Linie wären und glücklich, dann wäre er noch immer hier. Aber das war nicht der Fall.» Und: «Unser Arbeitsverhältnis war schwierig.»
Kleinere und grössere Eskapaden
Nun gibt es auch noch diese Gerüchte, die sich um Zander ranken: dass es kleinere und grössere Eskapaden gegeben habe; dass auch Alkohol im Spiel gewesen sei. Vasseur mag sich dazu nicht äussern. Er sagt: «Persönliche Dinge bleiben persönlich.»
Was auch bleibt, ist die Lücke. So schnell wie möglich wolle er einen Ersatz finden, sagt Vasseur, «aber es muss auch der Beste sein». Und bis dahin? «Wir sind 400 Leute, die Gas geben. Wir kriegen es für eine gewisse Zeit auch ohne Technischen Direktor hin.»
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