«Bei uns ist es leicht, an eine Waffe zu kommen»
In Washington fand die Trauerfeier für die Opfer des jüngsten Amoklaufs in der Marinebasis statt. US-Präsident Barack Obama rief dabei zum Handeln auf und forderte ein schärferes Waffenrecht.

US-Präsident Barack Obama hat bei einer Trauerfeier für zwölf Opfer von Schusswaffengewalt erneut eine Verschärfung des Waffenrechts gefordert. Die zwölf Opfer des jüngsten Amoklaufs in einer Washingtoner Militäreinrichtung sollten so geehrt werden, sagte Obama am Sonntag in der US-Hauptstadt.
«Manchmal fürchte ich, dass da eine schleichende Resignation ist, dass diese Tragödien einfach dazugehörten und irgendwie normal seien», sagte Obama. «Wir können das nicht akzeptieren.» Keine andere entwickelte Nation sei mit soviel Waffengewalt wie die Vereinigten Staaten konfrontiert.
Amokläufe und Massentötungen in Amerika seien Folge von Gesetzen, die nicht verhinderten, dass Waffen nicht in «die Hände von Kriminellen und gefährlichen Leuten» kämen. «Was in Amerika anders ist: Es ist leicht, eine Waffe in die Hände zu bekommen», sagte Obama.
Obama lernte Lektion
Der Präsident räumte ein, dass eine Verschärfung des Waffenrechts politisch schwierig durchzusetzen sei. Die Lektion habe er im Frühjahr gelernt, als im von seinen Demokraten dominierten Senat erweiterte Hintergrundchecks bei Waffenkäufen scheiterten. «Und da kommt manchmal die Resignation her: Das Gefühl, dass unsere Politik erstarrt ist und sich nichts ändern wird», sagte Obama.
«Nun, ich kann das nicht akzeptieren. Inzwischen sollte aber klar sein, dass die Veränderung nicht aus Washington kommen wird, selbst wenn die Tragödie Washington trifft. Veränderung kommt nur den Weg, den sie immer gekommen ist, und das ist vom amerikanischen Volk.»
Geisteskranke Menschen einsperren
Bei der Schiesserei im Navy Yard am 16. September wurden zwölf Menschen getötet, der an einer Geisteskrankheit leidende Täter wurde später auf der Flucht von der Polizei erschossen.
Der Vizepräsident der einflussreichen Waffenlobby NRA, Wayne LaPierre, forderte, die Behörden müssten grössere Anstrengungen unternehmen, gefährliche geisteskranke Menschen zu identifizieren und einzusperren. «Wenn wir dieses mörderischen Irren auf die Strassen lassen, werden sie töten», sagte er im Fernsehsender NBC. «Wenn sie eingewiesen sind, werden sie nicht im Naval Yard sein.»
AP/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch