Ben-Ali-Opfer soll Tunesien aus der Krise führen
Die islamistische Ennahda-Partei stellt den Innenminister Ali Larayedh als neuen Regierungschef vor. Der 57-Jährige wurde unter der Herrschaft vom ehemaligen Herrscher Ben Ali inhaftiert und gefoltert.

Die tunesische Ennahda-Partei hat Innenminister Ali Larayedh als zukünftigen Regierungschef aufgestellt. Parteichef Rached Ghannouchi werde den Vorschlag im Laufe des Tages Präsident Moncef Marzouki unterbreiten, teilte die islamistische Ennahda heute in Tunis mit. Der bisherige Regierungschef Hamadi Jebali war Anfang der Woche zurückgetreten, weil er mit seinem Vorschlag der Bildung einer Expertenregierung gescheitert war.
In Tunesien setzte Anfang 2011 der Arabische Frühling ein, der in mehreren arabischen Staaten zu einem politischen Umbruch führte. Derzeit befindet sich Tunesien in einer schweren politischen Krise. Am 6. Februar war der Oppositionspolitiker Chokri Belaid ermordet worden. Landesweit gab es seitdem Proteste gegen die Ennahda, die von Belaids Umfeld für dessen Tod verantwortlich gemacht wird. Das höchste Gremium der Ennahda-Partei beriet in der Nacht über mögliche Auswege aus der Krise. Am Ende stand die Nominierung des 57-jährigen Innenministers für das Amt des Regierungschefs.
Jebali war mit seinem Plan zur Bildung einer Expertenregierung an Hardlinern seiner eigenen Partei gescheitert. Larayedh war in der Zeit des früheren Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali, der Anfang 2011 gestürzt wurde, inhaftiert und gefoltert worden.
AFP/mrs
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