Ben Alis früherer Sicherheitschef freigesprochen
Ali Seriati, ein enger Vertrauter des gestürzten tunesischen Staatschefs, ist vom Vorwurf freigesprochen worden, dem Ex-Präsidenten und seiner Familie zur Flucht verholfen zu haben. Das entschied ein Gericht in Tunis.
Die Staatsanwaltschaft hatte Ali Seriati in dem Ende Juli begonnenen Prozess Komplizenschaft mit Ben Ali und Passfälschung vorgeworfen. Der frühere Sicherheitschef hatte zu den Vorwürfen gesagt, Ben Ali habe nicht fliehen wollen, sei aber Mitte Januar von seinen Angehörigen überredet worden, nach Saudiarabien auszureisen.
Trotz des nun erfolgten Freispruchs muss Seriati, der eine Schlüsselrolle im mehr als zwei Jahrzehnte herrschenden Führungszirkel innehatte, weiter eine Verurteilung befürchten. Ihm werden Vergehen wie Verschwörung gegen die innere Sicherheit des Staates sowie Anstachelung zur Begehung von Straftaten und zu Unruhen zur Last gelegt.
Bereits 25 Angehörige verurteilt
Mit Seriati hatten zahlreiche Familienmitglieder von Ben Ali und seiner Frau Leila Trabelsi vor Gericht gestanden. 25 von ihnen wurden zu Haftstrafen zwischen vier Monaten und sechs Jahren wegen Fluchtversuchs und illegalen Devisenbesitzes verurteilt, davon drei in Abwesenheit. Zu den Verurteilten gehörten ein Bruder sowie mehrere Nichten und Neffen Trabelsis. Ausser Seriati wurden sechs weitere Angeklagte freigesprochen.
Ben Ali war nach wochenlangen Protesten im Januar ins saudiarabische Exil geflohen. Seither wurden bereits mehrere Urteile gegen ihn in Abwesenheit verhängt. Ihm drohen weitere Verfahren, unter anderem wegen Mordes und Folter.
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