Bencic lässt das Adrenalin rauschen
Die 20-Jährige kehrt in Indian Wells nach einem abgewehrten Matchball zum Siegen zurück. Bacsinszky und Scharapowa scheiterten dagegen bereits.
Kaum hat das grösste Turnier nach den vier Grand Slams begonnen, ist von den Schweizerinnen nur noch Belinda Bencic dabei. Die frühere Top-10-Spielerin gewann im kalifornischen Indian Wells gegen die Ungarin Timea Babos (WTA 43) eine höchst wechselhafte, umkämpfte und zunehmend spannendere Partie nach 2:24 Stunden und einem abgewehrten Matchball 1:6, 6:1, 7:6 (7:4).
«Ich denke zwar nicht, dass ich wirklich gut spielte», sagte Bencic, die nach ihrer Handgelenk-Operation, der fünfmonatigen Pause und dem Rückfall aus den Top 300 schon wieder auf Rang 68 der Welt klassiert ist. «Ich fühle mich in Indian Wells einfach nicht so wohl, wie beispielsweise in Australien. Wie immer, hatte ich Probleme mit meinem Spiel. Aber ich war darauf eingestellt und bereit, alles zu akzeptieren und zu kämpfen bis zuletzt.»
Und kämpfen, das kann sie. Und dabei gehen die Emotionen hoch, sie wurde vom Schiedsrichter auch verwarnt wegen einer «verbaler Obszönität». Umso grösser war die Freude über den Sieg. Denn beim Stand von 4:5 lag sie im Entscheidungssatz bedrohlich zurück, konnte nach einem starken Ballwechsel mit einem Flugball aber einen Matchball abwehren. «Ich war so konzentriert, dass ich vergass, dass es ein Matchball war», sagte sie. «Sonst hätte ich den Ball bestimmt verschlagen.»
Mit 120 km/h über das Meer
Bencic erlebt auch neben dem Court aufregende Tage. Zuletzt auch in Acapulco, wo sie vergangene Woche ihre vierte Niederlage in Folge seit dem Sieg über Venus Williams am Australian Open hinnehmen musste. Dort nahm sie teil an einem Rahmenprogramm des Turniers, bei dem die Teilnehmer an einem Seil hängend über eine Meeresbucht rasten. «Ich dachte, das sei nur etwas Kleines. Dann kam ich an und dachte: Sch….. Und dann ging alles schnell, und ich raste mit 120 Stundenkilometern über das Meer. Aber es war es war cool, ich würde es nochmals machen.» Sie sei schon eine Draufgängerin: «Auch Fallschirmspringen würde ich gerne, obwohl wenn ich Megaschiss hätte.» Nur vor dem Bungee-Jumping hat sie Respekt: «Dort passiert am meisten...»
Aufregend war dann auch der Tag, den sie zwischen den Turnieren von Acapulco und Indian Wells in Los Angeles verbrachte. «Ich war zwar nur ein Tag dort, aber an diesem haben wir wirklich alles gesehen», sagte Bencic, die ohne ihren Coach Iain Hughes nach Kalifornien reiste, der aber in Miami wieder dabei sein wird. In der zweiten Runde trifft sie auf Paris-Siegerin Jelena Ostapenko, die sie von den Juniorenturnieren her gut kennt, gegen die sie auf der WTA-Tour aber noch nie angetreten ist.
Bacsinszky und Scharapowa ausgeschieden
Fast zeitgleich mit Bencic stand Timea Bacsinszky im Einsatz. Nach ihrer Handoperation noch nicht in Bestform, verlor die Lausannerin gegen Qiang Wang (WTA 55) 0:6, 6:4, 2:6. Nicht besser erging es der Russin Maria Scharapowa, die in der Hauptpartie der ersten Abendsession der 20-jährigen Japanerin Naomi Osaka 4:6, 4:6 unterlag.
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