Bergungsarbeiten am Mount Everest ausgesetzt
Wind und Wolken behindern die Arbeit der Retter nach dem Lawinenunglück am höchsten Berg der Welt. Nepal hat die Aufstiegsroute zum Mount Everest nun gesperrt.
Zwei Tage nach dem schweren Lawinenunglück am Mount Everest ist die Suche nach den drei Vermissten wegen schlechten Wetters unterbrochen worden. Es sei zu bewölkt und zu windig, sagte ein Vertreter des Tourismusministeriums in der Hauptstadt Kathmandu.
«Wir wollen keine weiteren Menschenleben aufs Spiel setzen», fügte Dipendra Paudel hinzu. Die Suche solle fortgesetzt werden, sobald das Wetter wieder aufklare.
Sieben Sherpas gerettet
Die nepalesischen Bergführer waren am Freitagmorgen auf 5800 Metern Höhe im sogenannten Popcorn-Feld verschüttet worden, das auf der Route zum tückischen Khumbu-Eisfall liegt. Sie hatten Zelte, Seile und Lebensmittel dabei, um eine Route zum Gipfel des Everest vorzubereiten – denn Ende April beginnt die Bergsteigersaison im Himalaja.
Am Freitag wurden nach Behördenangaben sieben Sherpas gerettet und zunächst zwölf Leichen geborgen. Am Samstag wurde eine weitere Leiche aus den Schnee- und Eismassen geholt. Drei Männer werden noch vermisst. Die Rettungskräfte haben jedoch keine Hoffnung mehr, noch Überlebende zu finden.
Nach dem bislang schwersten Lawinenunglück am Mount Everest hat Nepal das Bergsteigen auf dem höchsten Berg der Erde nun vorübergehend untersagt. Die von der Lawine verschüttete Bergsteigerroute müsse komplett neu angelegt werden, bevor die Touren zum Gipfel wieder aufgenommen werden könnten, teilte ein Sprecher der Nepalesischen Bergsteigervereinigung, Ang Tshering, mit.
Andrang kaum zu bewältigen
Der Mount Everest ist 8848 Meter hoch. Jährlich versuchen Hunderte Bergsteiger aus aller Welt den strapaziösen Aufstieg zum «Dach der Welt». Seit der Erstbesteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 kamen dabei bereits mehr als 300 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen waren Sherpas.
Der Unfall vom Freitag unterstreicht die Gefahr, der die einheimischen Bergführer ausgesetzt sind, wenn sie sich vor Saisonbeginn zur Reparatur von Leitern und zum Befestigen von Seilen auf die mächtigen Berge begeben. Um den Andrang zu bewältigen und das Risiko zu verringern, beschlossen die Behörden, die Zahl der Seile an den Gletschern unterhalb des Gipfels zu verdoppeln.
An den Basislagern sorgen seit Anfang April Soldaten und Polizisten für Ruhe und Ordnung. Im vergangenen Jahr war es zwischen Sherpas und europäischen Alpinisten nach einem Missverständnis zu Handgreiflichkeiten gekommen. Einer der Europäer war der Schweizer Bergsteiger Ueli Steck.
SDA/mw
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