Bericht: Israel plant Pufferzone an syrischer Grenze
Israel erwägt offenbar die Errichtung einer Pufferzone zu Syrien, um den Krieg fernzuhalten. Das Gebiet soll 16 Kilometer in syrisches Land reichen. Israel könnte zudem schon bald weitere Angriffe in Syrien fliegen.

Israel erwägt die Einrichtung einer Pufferzone auf syrischem Staatsgebiet, um eine Gefährdung durch den Bürgerkrieg zu verhindern. Das israelische Militär stellte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu laut einem Bericht der britischen «Sunday Times» entsprechende Pläne vor. Syriens Präsident Bashar Assad warf Israel derweil vor, sein Land destabilisieren zu wollen.
Die Pufferzone könnte dem Bericht zufolge etwa 16 Kilometer in das syrische Territorium hineinreichen und müsste in Zusammenarbeit mit den vor Ort lebenden Menschen umgesetzt werden. Demnach ist sowohl eine Umsetzung des Plans vor als auch nach einem möglichen Sturz Assads in der Überlegung. Israel teilt eine 75 Kilometer lange Grenze mit Syrien. Eine ähnliche Pufferzone gab es zwischen 1985 und 2000 zwischen Israel und dem Libanon.
USA gibt «grünes Licht» für Angriffe
Das israelische Militär hat zuletzt verstärkt in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. In der Nacht zum vergangenen Mittwoch hatten Kampfflugzeuge Medienberichten zufolge einen Lastwagenkonvoi mit Flugabwehrraketen vom Typ SA-17 aus russischer Produktion angegriffen. Die Raketen seien offenbar für die radikalislamische Schiiten-Miliz Hizbollah im Libanon bestimmt gewesen. Israel fürchtet dieses Waffensystem, da es seine Lufthoheit in der Region infrage stellen könnte.
Zudem soll bei der nächtlichen Attacke auch ein militärisches Forschungszentrum nordwestlich von Damaskus angegriffen worden sein. Das syrische Staatsfernsehen strahlte am Samstag Bilder von der zerstörten Anlage aus. In den Aufnahmen waren ausgebrannte Autos und schwer beschädigte Gebäudeteile zu sehen. Unterdessen berichtete das US-Magazin «Time» unter Berufung auf westliche Geheimdienstkreise, die USA hätten Jerusalem «grünes Licht» für weitere Angriffe gegeben.
Angriff auf Syrien indirekt eingeräumt
Verteidigungsminister Barak räumte nun erstmals indirekt ein, dass es sich bei dem Vorfall um einen israelischen Luftangriff gehandelt hat. «Was vor ein paar Tagen in Syrien passiert ist, beweist: Wenn wir etwas sagen, dann meinen wir das auch so», sagte Barak am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. «Und wir haben gesagt, wir glauben nicht, dass man zulassen sollte, dass moderne Waffensysteme in den Libanon gebracht werden.»
Präsident Assad warf Israel daraufhin eine Destabilisierung Syriens vor. Die Zerstörung des militärischen Forschungszentrums nahe Damaskus zeige, dass Israel und andere feindliche Mächte Syrien schwächen wollten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SANA Assad. In einem Gespräch mit dem Sekretär des iranischen Sicherheitsrats, Said Dschalili, habe der Staatschef erklärt, Syrien sei den gegenwärtigen Herausforderungen gewachsen und werde jede Aggression abwehren.
SDA/kpn
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch