Bericht über die Haltung von Menschenvieh
Der neue Spielfilm des Briten Steve McQueen erzählt eine unerhörte Episode aus der Geschichte der Sklaverei. «12 Years a Slave» ist ein Meisterwerk.

Grosses Kino soll grösser sein als das Leben? Das mag vorkommen, aber es ist auch eine prächtige Ausrede, wenn wieder einmal Kolorit mit Farbe verwechselt worden ist. Am grössten war Kino doch immer, wenn Kunst versuchte, Lebensgrösse zu erreichen im Bewusstsein, dem Leben, das nun mal kein Film ist, nicht das Wasser reichen zu können. In dieser Hinsicht ist «12 Years a Slave», der dritte Spielfilm des britischen Künstlers und Regisseurs Steve McQueen, allergrösstes Kino. Es erweist dem Leben den Respekt, es nicht sein zu wollen, sondern bloss zu skizzieren.