Beschleuniger der Verzweiflung
In den USA ist eine Debatte über soziale Netzwerke entbrannt: In welchem Ausmass fördern sie Aufstände wie in Ägypten?

Vor genau drei Jahrzehnten proklamierte der radikale amerikanische Poet und Musiker Gil Scott-Heron auf der Höhe des Vietnamkriegs, die Revolution werde «nicht im Fernsehen übertragen werden». Will man manchen amerikanischen Anhängern sozialer Medien wie Twitter und Facebook glauben, werden zeitgenössische Revolutionen zwar im TV übertragen, sind jedoch vor allem ein Ergebnis digitaler Netzwerke. Twitter und Facebook seien treibende Kräfte hinter Erhebungen wie in Tunesien und Ägypten oder derjenigen im Iran 2009.